Am 31. März 1913 machte Johan Burgers seine private Tiersammlung, seinerzeit noch unter dem Namen Fasanerie Buitenlust, zum ersten Mal dem Publikum zugänglich. Der Vorläufer des heutigen Burgers' Zoo befand sich damals noch nicht in Arnheim, sondern im Ort 's-Heerenberg in Gelderland, unweit von Emmerich.
Die Tiersammlung von Johan Burgers war so groß und so außergewöhnlich geworden, dass Menschen von überall her nach 's-Heerenberg reisten, um die Tiere zu sehen. Die Anregung dazu kam von Burgers gutem Freund Carl Hagenbeck, dem Eigentümer und Gründer von Zoo Hagenbeck in Hamburg. Schon in dieser Anfangszeit war der Vorläufer von Burgers' Zoo wegen seines gewagten Ansatzes, den naturnah gestalteten Tiergehegen und den ersten nicht vergitterten Raubtiergehegen in den Niederlanden berühmt.
1923 zog Johan Burgers nach Arnheim um, weil die große Stadt viel zentraler lag und dadurch besser für die Besucher erreichbar war. Burgers entschied sich für einen Standort in der waldreichen Umgebung im Norden von Arnheim neben dem niederländischen Freiluftmuseum (Nederlands Openluchtmuseum). 1924 eröffnete der neue Burgers' Natuurdierenpark seine Tore.
1939 übertrug Johan Burgers seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, Lucie Burgers und Reinier van Hooff, die Leitung des Tierparks. Kurz danach brach der Zweite Weltkrieg aus und Burgers' Natuurdierenpark machte schwere Zeiten durch. Der schlimmste Schlag traf den Tierpark jedoch erst später. 1944, während der Schlacht um Arnheim, wurde der Tierpark von einem Hagel von Bomben und Granaten überschüttet. Viele Tiere und auch einige Tierpfleger kamen ums Leben und der größte Teil des Tierparks wurde verwüstet.
1945 erschien ein Büchlein mit Berichten über die Geschehnisse während des Krieges. Eines der größten Probleme bestand in der Beschaffung von Nahrungsmitteln, Futter für die Tiere und Brennmaterial. Darüber hinaus musste die Parkleitung einen Weg finden, um zu verhindern, dass die Tiere in die Hände der Nazis fielen. Die Nazis wollten die Tiere nämlich beschlagnahmen, um sie zu schlachten oder in deutsche Zoos zu überführen.
Nach dem Krieg musste der gesamte Park neu aufgebaut werden. Reinier van Hooff und Lucie Burgers arbeiteten in diesen Jahren zusammen mit ihren Mitarbeitern hart am Wiederaufbau. Große Mengen von Schutt mussten beseitigt, die Gehege vollständig erneuert und die gesamte Infrastruktur wieder aufgebaut werden. In den sechziger Jahren übergaben Reinier van Hooff und Lucie Burgers das Zepter an ihren Sohn Antoon van Hooff.
1968 wurde der erste Löwenpark auf dem europäischen Kontinent eröffnet: ein riesiger Erfolg! 1969 wurde der Löwenpark um afrikanische Huftiere erweitert. Antoon van Hooff taufte diesen Lebensraum 'Safaripark' nach dem Wort 'Safari', das in Swahili so viel heißt wie 'auf eine große, abenteuerliche Reise gehen'. Zunächst konnten die Besucher diese Reise nur mit dem Auto antreten. 1975 wurden dann Safarizüge entwickelt, in denen 255 Personen gleichzeitig eine dreiviertelstündige Safari-Reise unternehmen konnten.
1971 wurde die Schimpanseninsel eröffnet. Bis dahin gab es in Zoos niemals mehr als einige wenige Exemplare dieser Menschenaffen, da man befürchtete, dass sie einander bekämpfen würden. Antoon van Hooff wollte die Tiere jedoch naturgerecht halten, und zwar in großen Gruppen mit mehreren ausgewachsenen Männchen und Weibchen.
Unter Aufsicht von Professor Jan van Hooff wurden 15 Schimpansen langsam aneinander gewöhnt und zu einer harmonischen Kolonie geformt, in der sie ihr natürliches Verhalten ausleben konnten. Wissenschaftler aus der ganzen Welt kamen nach Arnheim, um die Schimpansenkolonie zu studieren. Frans de Waal bezog sich in seinem Bestseller „Schimpansenpolitik“ auf die Arnheimer Schimpansengruppe. Er stellte darin einen treffenden Vergleich zwischen der Schimpansengesellschaft und der Politik in Den Haag an. Nichts Menschliches scheint den intelligenten Menschenaffen fremd zu sein!
1982 wurde eine Testhalle als Vorläufer von Burgers' Bush eröffnet. Hier experimentierte man mit Tieren und Pflanzen in einem offenen System, der richtigen Temperaturregelung und der Bodenbildung. Nach der Eröffnung von Burgers' Bush wurde diese Testhalle zu Burgers' Mangrove umgebaut, dem tropischen Süßwasser-Flutwald, der 1992 für die Besucher geöffnet wurde.
1986 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau von Burgers' Bush, einem bis dahin einzigartigen und gewagten Naturprojekt, das den Entwicklungen in der Zoowelt einen starken Impuls verlieh.
Unter großem Aufsehen eröffnete Pieter van Vollenhoven Burgers' Bush offiziell am 1. Juni 1998. Burgers' Bush wurde von den 'Kennern' anfänglich noch mit Skepsis betrachtet, entwickelte sich jedoch schnell zu einem weltweiten Erfolg! Noch nie zuvor hatte man ein Ökosystem, in diesem Fall einen tropischen Regenwald, so genau und detailliert in einem Tierpark nachgebaut. Es gibt dort richtige Nahrungsketten und komplexe biologische Beziehungen zwischen Tieren und Pflanzen. Der Besucher begibt sich sozusagen als Forschungsreisender selbst ins Abenteuer, um die Tiere zu entdecken, die dort möglichst frei im tropischen Regenwald leben. Auch das Publikum weiß diese Entwicklung zu schätzen. Schon ein Jahr nach der Eröffnung hatten sich die Besucherzahlen von 600.000 Gästen jährlich auf 1,2 Millionen verdoppelt!
1994 eröffnete Prinz Bernhard Burgers' Desert durch Freilassung von zwei Truthahngeiern. Nach dem Bush ist dies das zweite große von Burgers' Zoo erbaute Ökodisplay. Burgers' Desert zeigt die Felswüste im Norden Mexikos und im Südwesten der USA. Burgers' Bush und Desert sind mit einem unterirdischen Tunnel verbunden, der als verlassene Mine gestaltet wurde. Kinder und Erwachsene können so überall die Geheimnisse der Erde entdecken, wie Mineralien, Fossilien, Tropfsteinhöhlen, aber auch Fledermäuse und zahlreiche andere nachtaktive Tiere.
Im Jahre 2000 wurde Burgers' Ocean eröffnet, eine Nachempfindung des südostasiatischen Korallenmeers. Hier taucht der Besucher, ohne selbst nass zu werden, in die Welt rund um das tropische Korallenriff ein. Korallenfische, Haie, Rochen und Muränen sind die Bewohner dieser farbenprächtigen Welt. Aber auch unzählige niedere Lebensformen, wie Seeigel, Seesterne, Garnelen, Krebse und beispielsweise Seegurken fühlen sich dort wohl. Der große Stolz des Aquariums ist das große lebende Korallenriff, das jedes Jahr durch eigene Züchtung erweitert wird.
Im Jahre 2004 wurde die Adresse von Burgers' Zoo offiziell von der Bürgermeisterin von Arnheim, mr. Pauline Krikke, in Antoon van Hooffplein umgetauft. Diese Ehre wurde Antoon van Hooff für seine großen Verdienste für den Tierpark und die Stadt Arnheim zuteil. Im gleichen Jahr starb Antoon van Hooff im Alter von 66 Jahren. Sein Sohn Alex van Hooff ist mit seiner Frau Bertine van Hooff die vierte Generation des Familienbetriebs. Gemeinsam mit seiner Mutter Greet van Hooff sind sie die heutige Geschäftsleitung von Burgers' Zoo.
Burgers' Zoo arbeitet fortwährend an Erneuerungen, Verbesserungen und Umbauten. 2005 wurden die ersten Tagungseinrichtungen in Betrieb genommen. Hier können Hunderte von Personen gleichzeitig tagen, während einen Stock tiefer Zebras und Antilopen ein neues Zuhause erhielten. Im Jahr 2007 wurden zwei weitere Kongresssäle im afrikanischen Stil und ein elegantes Safari Restaurant hinzugefügt. Auch die Giraffen erhielten einen modernen, großzügig bemessenen Stall. Das Safari Meeting Center war fertig! Ein modernes Kongresszentrum in einem außergewöhnlichen Tierpark. Diese Kombination eines ausgefallenen Standorts mit einem stilvollen Businesszentrum findet in der Geschäftswelt großen Anklang.
Im Mai 2008 eröffnete Prinzessin Margriet Burgers' Rimba anlässlich des 95. Geburtstags von Burgers' Zoo feierlich. Tierarten aus dem südostasiatischen Regenwald wurden hier in einem Außengehege mit tropischem Touch angesiedelt. Tiger, Bären, Affen, Hirsche, Rinder, Schlangen und Warane erstaunen und bezaubern die Besucher auf einer abenteuerlichen Wanderung.
2013 feiert Burgers' Zoo sein 100-jähriges Jubiläum.
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