Forschung gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Tierparks. Wir betrachten es als unsere Mission, (Verhaltens-)Forschung zu ermöglichen und zu veranlassen, um auf diese Weise unser Wissen über Tiere und ihre natürlichen Lebensräume zu erweitern. Manchmal interessieren sich unsere Biologen für sehr spezifische Forschungsergebnisse. Insbesondere dann, wenn sie Antworten benötigen, um fundierte Entscheidungen für die Zukunft zu treffen oder um die Lebensbedingungen der Tiere weiter zu verbessern. In anderen Fällen veranlassen wir Forschungsprojekte, weil in der Literatur über bestimmte Verhaltensweisen einer Tierart kaum etwas bekannt ist. In vielen Fällen übernimmt der Burgers’ Zoo eine Vorreiterrolle. Die gewonnenen Erkenntnisse sind häufig von so großem wissenschaftlichem Interesse, dass sie mit Kollegen in anderen Zoos und Aquarien geteilt werden. Nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb unseres Zoos setzen wir uns für die Forschung ein.
Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen, die der Burgers' Zoo durchführt, liegt der Schwerpunkt darauf, den Schutz von wildlebenden Tieren gemäß den Zielen der EAZA zu fördern. So wurden in Burgers’ Ocean bereits zahlreiche Studien durchgeführt: Bis jetzt sind 21 wissenschaftliche Artikel erschienen, sieben Kapitel in „Peer Review“-Publikationen sowie ein Buch über die artgerechte Haltung von Korallen. Teilweise beruhen diese Veröffentlichungen auf Fischoperationen; auf diesem Gebiet gibt es immer noch viel zu wenig Literatur und jedes Detail ist hilfreich. Bei wissenschaftlicher Forschung wird zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung unterschieden.
In der angewandten Forschung suchen Wissenschaftler Antworten auf eine bestimmte Frage. In unserem Fall betrifft es Fragen, die direkt mit der Unterbringung und Tierpflege in Zoos zu tun haben. Zum Beispiel „Wie schlägt ein bestimmtes Programm zur Verhaltensanreicherung (Beschäftigungsangebot) an?“, „Wie nutzt eine bestimmte Tierart ihr Gehege?“ oder „Wie verändert sich das Verhalten einer Tierart in einem neuen Gehege?“ Diese Untersuchungen sind praktischer Art und wichtig für die Unterbringung und die Verwaltung des Tierbestands in der Welt der Tierparks.
Grundlagenforschung wird betrieben, um Wissen zu sammeln, das auch für die wildlebenden Artgenossen der Tiere gültig ist. Forschung bei Zootieren ist häufig hilfreich, um Erkenntnisse zu gewinnen, die in freier Wildbahn nicht oder nur schwer zu erlangen sind, wie Trächtigkeitszeiten, Bewegungsmuster oder die Entwicklung der Jungtiere. Grundlagenforschung hilft uns, das Verhalten von Tieren in der Natur besser zu verstehen, sodass die entsprechenden Arten besser geschützt werden können.
Neben eigener Forschung ermöglicht der Burgers' Zoo auch Arbeiten anderer Wissenschaftler und unterstützt sie bei der Durchführung ihrer Studien. Sehr bekannt ist die jahrzehntelange Forschung in unserer Schimpansen-Kolonie unter Aufsicht des emeritierten Professors Jan van Hooff, dem Onkel des heutigen Zoodirektors. Ein Forscher, der mit seinen Erkenntnissen über die Arnheimer Schimpansen weltberühmt wurde, ist Frans de Waal. Er beschrieb weltweit als Erster das Phänomen der Versöhnung bei Affen nach Konflikten! Einige Beispiele von Forschungsprojekten aus jüngerer Zeit, die im Burgers’ Zoo durchgeführt wurden:
Auch außerhalb des Zoos fördern wir Verhaltensforschung bei Tieren. Dazu hat der Burgers' Zoo die „Stichting Lucie Burgers“ gegründet. Diese Stiftung finanziert Forschungsprojekte zur Erweiterung und Vertiefung unseres Wissens über das natürliche Verhalten von Tieren und die Ökologie. Mit den Erkenntnissen aus Studien dieser Art können die Naturregionen, in denen die betreffenden Tierarten leben, besser und effizienter geschützt und bedrohte Tierarten für die Zukunft erhalten werden.