Burgers’ Ocean ist ein tropisches Korallenriff in einem acht Millionen Liter Wasser fassenden Aquarium. Wichtigster Bestandteil des Aquariums ist das lebende Korallenriff in einem 750.000-Liter-Becken. Es ist das größte lebende Korallenriff in Europa. Das Ökosystem eines tropischen Korallenriffs wird in Burgers’ Ocean möglichst genau nachempfunden, und das ist keine leichte Aufgabe: Schließlich stellen Korallen höchste Ansprüche an die Wasserqualität, die Strömungsintensität, den Lichteinfall und die richtige Nahrung.
Die Entdeckungsreise zum tropischen Korallenriff beginnt an einem kleinen Strand, in einer tropischen Lagune, in der das Wasser zunächst noch flach ist. Wenn Sie dem Weg folgen, gelangen Sie unter die Wasseroberfläche. Durch eine Felsspalte mit geheimnisvollen Muränen erreichen Sie das lebende Korallenriff. Hinter einer riesigen Panoramascheibe sehen Sie verschiedene Haie aus der unendlichen Tiefe des Ozeans auftauchen und wieder verschwinden. Der Weg führt Sie langsam wieder zur Erdoberfläche hinauf, vorbei an Barracudas und Schwärmen von Stachelmakrelen, bis Sie am Hafen über sich die Adler- und Stechrochen mit ihren eleganten Bewegungen schwimmen sehen.
Das Ökodisplay Burgers’ Ocean zeigt das Leben in einem Korallenriff im Indopazifik, einem der artenreichsten Lebensräume der Erde. In einem solchen Riff konzentriert sich das Leben der ansonsten ziemlich nährstoffarmen warmen Meere. In dem Riff und in dessen Umfeld leben zahllose Fische und verschiedene andere Tiere wie Seeigel, Garnelen, Seegurken, Würmer und Anemonen.
Wir lernen immer mehr über das Leben im Meer, dennoch ist vieles bis heute unbekannt. Aus diesem Grund führen wir in Burgers’ Ocean wissenschaftliche Untersuchungen durch und sammeln Daten über unsere Tiere. Das Wissen und Know-how für die Züchtung von Korallen könnten in Zukunft für den Schutz von Korallenriffen in der Natur von großer Bedeutung sein. Korallen zu züchten ist sehr schwierig, weil eine Korallenkolonie aus Zehntausenden sehr kleiner Tiere besteht, die auf die geringsten Veränderungen in ihrem Lebensraum empfindlich reagieren. Der Lichteinfall, die Wasserqualität, die Wasserströmung und die Menge der verfügbaren Nahrung: Alles muss perfekt sein. Kleinste Abweichungen können fatale Folgen haben. Ein Team aus Biologen und Tierpflegern züchtet in Burgers’ Ocean schon seit Jahren erfolgreich Weich- und Steinkorallen.
Darüber hinaus ist der Burgers’ Zoo weltweit der größte Züchter des Gefleckten Adlerrochens und vermehrt auch andere Rochenarten sowie Haie mit Erfolg. Sogar bei diesen bekannteren Knorpelfischen herrscht noch großer Forschungsbedarf. Die Untersuchungsgegenstände reichen von genetischen Analysen, die Aufschluss darüber geben, welche (Unter-)Art man eigentlich vor sich hat, über die Frage, wie sich ein Zuchtprogramm mithilfe von Vaterschaftstests optimieren lässt, bis hin zur Entwicklung eines Body-Condition-Scorings für Haie. Selbstverständlich werden auch Themen wie Wasserqualität und optimale Filtertechniken gründlich erforscht: Die Erkenntnisse und die verfügbare Technik entwickeln sich ständig weiter.
In Burgers’ Ocean können Besucher ein beeindruckendes, lebendes Korallenriff kennenlernen. Aber sind Korallen nun Pflanzen oder Tiere? Eine Koralle ist ein Tier, eigentlich nicht nur ein Tier, sondern eine ganze Kolonie kleiner Tiere, die Polypen genannt werden. Bei den meisten Korallenarten, die in Burgers’ Ocean zu sehen sind, lebt jeder Polyp in einer Symbiose mit einer kleinen Pflanze, einer einzelligen Alge. Die Alge produziert mithilfe von Photosynthese Zucker, von dem sie einen Teil als „Untermiete“ an den Korallenpolypen abgibt. Korallen lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: in Weichkorallen und Steinkorallen. Pflanzliches Plankton ist für das Ökosystem sehr wichtig und dient vielen Fischen und anderen Tieren als Nahrung. Algenarten, die unerwünscht sind, müssen von Tauchern jedoch von den Scheiben entfernt werden. Zudem sorgen wir dafür, dass Algen keine Gelegenheit bekommen, die Korallen zu überwuchern und ihnen das Sonnenlicht zu nehmen.
Da im Korallenriff so viele Arten zusammenleben, sind die ökologischen Nischen klein. Das bedeutet, dass jede Art ihre typischen Eigenheiten ausgebildet hat. Jede Tierart nimmt eine eigene Rolle im Ökosystem ein und leistet damit ihren Beitrag zu einem biologischen Gleichgewicht. Außergewöhnliche Farben und seltsame Formen helfen den zahlreichen Fischarten, ihre Artgenossen zu erkennen. Manche Arten, wie Riffbarsche, treten meist in großen Schwärmen auf, während andere Fische in einem weiten Umfeld nur einzeln oder zu zweit zu sehen sind. Die verschiedenen Arten haben auch ihre jeweiligen Vorlieben für einen Bereich weiter oben, in der Mitte oder unten im Becken. Einige verstecken sich gerne in Felsspalten, anderen begegnet man meistens freischwimmend. Je nach Art lässt sich außerdem nacht- und tagaktives Verhalten unterscheiden. Da wir in Burgers’ Ocean ein einziges Ökosystem präsentieren, lassen sich bestimmte Arten an mehreren Stellen entdecken.
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