Der gefleckte Adlerrochen gehört zu den mehr als 400 Rochenarten, ist also ein Knorpelfisch. Es gibt etwa 20 Arten von Adlerrochen. Die Adlerrochen verdanken ihren Namen ihren ‘flügelartig’ verlängerten, spitz zulaufenden Brustflossen. Ihr Schwimmstil erinnert an das Fliegen eines Vogels.
Adlerrochen sind, anders als die meisten anderen Rochenarten, nicht hauptsächlich auf dem Boden zu finden, halb unter dem Sand versteckt. Sie schwimmen fast ständig, Tag und Nacht, anmutig mit kräftigen Flossenbewegungen durch das offene Wasser der Ozeans. Manchmal schwimmen in der Natur Dutzende oder sogar mehr als hundert Adlerrochen für eine Weile zusammen.
Rochen haben eine innere Befruchtung. Die Samen eines Männchens müssen daher in den Körper eines Weibchens gelangen, um die Eier zu befruchten. Zu diesem Zweck verwendet der männliche Rochen seine "Klasper". Das sind angepasste Teile der Bauchflossen, die wie ein Penis funktionieren. Jeder männliche Rochen hat zwei Klasper, aber bei der Paarung verwendet er nur die linke oder die rechte, je nachdem, auf welcher Seite das Weibchen schwimmt.
Adlerrochen sind ovovivipaar, so dass sich die ungeborenen Jungen in Eiern im Körper des Weibchens entwickeln. Nach 8 bis 12 Monaten werden die Jungen geboren, das Weibchen bringt dann ein bis vier Junge zur Welt. Ein neugeborener Adlerrochen hat bereits eine Flügelspannweite von ca. 50 cm und wiegt ein bis drei Kilo. Sie sind also große Jungtiere! Nach der Geburt zeigt das Weibchen keine Brutpflege.
Adlerrochen suchen den Boden nach Krabben und Muscheln ab. Diese brechen sie dann mit ihren zu Schleifplatten geformten Zähnen auf. Sie schlucken die Schalen nicht, diese Teile werden wieder ausgespuckt.
In weiten Teilen ihres natürlichen Verbreitungsgebietes, vor allem rund um die asiatische Küste, wird viel gefischt. Adlerrochen werden in vielen tropischen Ländern gegessen. Weil sich diese Rochen nur langsam vermehren, ist die Fischerei nicht nachhaltig.
Die Adlerrochen schwimmen im Tunnelbecken mit einem Volumen von etwa 1,6 Millionen Litern Wasser. Als große Fische, die non-stop schwimmen, benötigen sie ein ansehnliches Aquarium!
Die Adlerrochen erhalten zweimal am Tag Nahrung, nämlich Tintenfische, Fische, Garnelen oder Muscheln. Sie haben gelernt, das Futter von einer Futterzange an einer bestimmten Stelle im Aquarium zu greifen. An diesem Ort befindet sich eine Platte dicht unter der Wasseroberfläche; die Rochen können die Nahrung vom "Boden" fressen, genau wie in der Natur. Den anderen Fische im Becken gelingt es dort auch nicht so leicht den Rochen die Nahrung zu stibitzen. Durch diese individuelle Fütterung mit der Futterzange können die Betreuer genau sehen, wer was gefressen hat. An einem Tag in der Woche ist Fastentag.
Burgers' Ocean war das erste Aquarium in Europa, in dem ein Adlerrochen geboren wurde. Das war 2009 und mittlerweile haben hier bereits Dutzende Adlerrochen das Licht der Welt erblickt. Das europäische Stammbuch für diese Art – eine Art Zuchtprogramm – wurde lange Zeit von Burgers' Zoo geführt. Auch wichtige Forschungen zu den Adlerrochen werden hier durchgeführt. Zum Beispiel wurde im Ocean zum ersten Mal erfolgreich DNA aus der Spitze eines Giftstacheln extrahiert, um einen Vaterschaftstest durchführen zu können. Diese Tests sind sehr wichtig, wenn mehrere erwachsene Männchen im Becken schwimmen und ein Biologe ein Zuchtprogramm leiten möchten! Im Jahr 2014 stellte sich heraus, dass ein junger Rochen überhaupt keine väterliche DNA hatte; er wurde durch jungfräuliche Fortpflanzung erzeugt. Es war das erste Mal, dass dieses Phänomen in einem Rochen nachgewiesen wurde!