Gorillas sind die größte und stärkste der mehr als 420-köpfigen Ordnung der Primaten. Innerhalb dieser Gruppe gehören Gorillas zu den Menschenaffen, genau wie die Schimpansen, die auch im Burgers' Zoo leben. Es gibt zwei verschiedene Arten von Gorillas, mit insgesamt vier Unterarten. Fast alle Gorillas, die in Zoos leben, gehören zur Unterart der Westlichen Flachlandgorillas.
Gorillas sind ruhige Tiere. Während junge Gorillas gerne miteinander spielen und toben, lassen es die erwachsenen Tiere oft ruhig angehen. Als Vegetarier, die viele Blätter und Stängel essen, müssen sie nicht viele Kilometer am Tag zurücklegen, um genug Nahrung zu finden. Da ihre Ernährung kalorienarm ist fressen sie große Mengen. "Nahrungsaufnahme" und "Ruhe" sind daher die Verhaltensweisen, die am häufigsten bei Gorillas beobachtet werden.
Bei Westlichen Flachlandgorillas gibt es normalerweise nur ein erwachsenes Männchen in der Gruppe, den Silberrücken. Die Weibchen in der Gruppe konkurrieren miteinander um seine Aufmerksamkeit. Wenn ein Gorillaweibchen brünstig ist, ergreift es in der Regel die Initiative zur Paarung. Nach einer Tragzeit von etwa achteinhalb Monaten wird ein Junges geboren, das im Durchschnitt nur zwei Kilogramm wiegt. So ein Junges ist also recht klein und braucht intensive Pflege. Der Vater beschützt die Gruppe, kümmert sich aber ansonsten kaum direkt um seinen Nachwuchs.
Westliche Flachlandgorillas fressen allerlei Arten von Früchten, die im Regenwald wachsen. Die Samen einer Reihe von Baumarten keimen nach der Darmpassage besser, als wenn die Früchte nicht gefressen wurden. Gorillas fördern so das neue Wachstum genau jener Pflanzenarten, die ihnen schmecken!
Leider sind Westliche Flachlandgorillas in der Natur stark gefährdet. Sie werden für ihr Fleisch gejagt, der tropische Regenwald wird abgeholzt und Gorillas sind auch sehr anfällig für alle Arten von Infektionskrankheiten wie Ebola. In Zoos gibt es ein europäisches Zuchtprogramm für diese Art. Europäische Zoos engagieren sich auch für den Schutz von Menschenaffen in freier Wildbahn. 2011 sammelte Burgers' Zoo bei einer gemeinsamen Aktion für diese Tiere mehr als 20.000 Euro ein. Diese Spenden unterstützen mehrere Projekte in freier Wildbahn, die auch Gorillas helfen.
Im Burgers' Zoo lebt eine schöne Gorillagruppe, bestehend aus einem Silberrücken, mehreren erwachsenen Weibchen und deren Nachkommen. 2013 kamen nicht weniger als fünf Jungen zur Welt, darunter auch Zwillinge. Solche Zwillingsgeburten sind noch seltener als beim Menschen, und diese Gorilla-Zwillinge sind die ersten in einem europäischen Zoo, die von der eigenen Mutter aufgezogen wurden. Ein Forscher beobachtete die körperliche und soziale Entwicklung der Zwillinge genau, denn dies war ein ganz besonderes Ereignis.
Obwohl Gorillas auch in der Natur Früchte fressen, bekommen sie im Burgers' Zoo kaum Obst. Das hat damit zu tun, dass unsere Früchte für den Menschen angebaut werden und viel mehr Zucker enthalten als Wildfrüchte. Die Speisekarte der Gorillas besteht daher hauptsächlich aus Gemüse wie Endivie, Chicorée, Rote Bete, Paprika und Karotte. Sie bekommen auch oft Zweige mit Blättern. Im Sommer sind dies zum Beispiel Weidenzweige, im Winter Zweige tropischer Bäume, wenn wir im Burgers‘ Bush die Pflanzen zurückschneiden