Wussten Sie, dass sich, während dieser Artikel geschrieben wird, auf dem Gelände des Burgers’ Zoo mehr Passionsblumenarten befinden als Tierarten in unserem Bestand? Dieser Reichtum an verschiedenen Exemplaren einer Pflanzengattung ist natürlich ein willkommener Anlass, sie einmal ins Rampenlicht zu rücken!
Von den Kletterpflanzen der Gattung Passiflora gibt es gut fünfhundert Arten. Einige davon sind in Asien und Australien beheimatet, aber der Hotspot der Verbreitung liegt in Mittel- und Südamerika. Vielleicht kennen Sie die Passionsfrucht aus dem Supermarkt, als Obst oder als Zutat für tropische Säfte, Eis und Dessertsaucen. Auch die Variante Maracuja ist eine Passiflora, also ebenfalls eine Passionsfrucht, jedoch mit gelber Schale und größer. Nur wenige Arten und Zuchtformen sind als Lebensmittel von kommerziellem Interesse. Die meisten Arten bringen für den Menschen keine essbaren Früchte hervor; einige sind sogar giftig.
Besonders auffällig sind die Blüten der Passionsblumen. Spanische Missionare entdeckten die Pflanze vor mehreren Hundert Jahren im tropischen Amerika. Sie gaben der Pflanze diesen Namen, weil sie in fast jedem Teil der Blüte einen Hinweis auf den Leidensweg Jesu Christi (die Passion) zu entdecken meinten: Drei große Stempel stehen für die Nägel, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde, fünf Staubblätter stellen die fünf Wunden des sterbenden Erlösers dar. Die blaue „Corona“ erinnert an den Dornenkranz, und die zehn Blütenblätter an die Apostel (ohne Judas und Petrus).
Bisher war die Gruppe der Passionsblumen im Burgers’ Zoo in erster Linie interessant als Wirtspflanzen für Passionsblumenfalter in der Mangrove. An sich sind diese Passionsblumen leicht giftig, aber die Raupen der Schmetterlinge können gut damit umgehen. Sie sammeln das Gift sogar im Körper und nutzen es, um selbst giftig zu werden und Feinde abzuwehren. Passionsblumen benötigen daher andere Möglichkeiten, um zu verhindern, dass sie gefressen werden.
Mehrere Arten bilden gelbe Flecken auf ihren Blättern, andere imitieren sogar dreidimensionale Eier. Schmetterlingsweibchen bevorzugen jedoch „freie“ Pflanzen ohne Befall, um ihre Eier abzulegen. Durch die gefälschten Eier verringert die Pflanze die Gefahr, gefressen zu werden. Auffällig ist auch, dass eine Passionsblumenpflanze unterschiedliche Blattformen aufweisen kann. Forschern zufolge verstärkt sich dieses Phänomen, wenn der Fraßdruck besonders hoch ist. Möglicherweise handelt es sich also um ein Ablenkungsmanöver für die Schmetterlinge, die die Kletterpflanzen schwerer erkennen können, wenn ihre Blätter nicht alle gleich geformt sind.
Anfang Oktober schloss der Passiflorahoeve in Harskamp – bekannt für seine heimischen und exotischen Schmetterlinge und eine Reihe spezieller Pflanzensammlungen – seine Tore für die Öffentlichkeit. Insbesondere die Passiflora-Sammlung ist von wissenschaftlichem Wert, weshalb die Abteilung für nationale Pflanzensammlungen des niederländischen Verbands Botanischer Gärten eingeschaltet wurde. Als Beinahe-Nachbarn mit beheizten Gewächshäusern sprangen wir ein. Eine Gruppe von Freiwilligen brachte zusammen mit unserer Pflanzenabteilung mehrere hundert Töpfe mit besonderen Passionsblumenarten in den Burgers’ Zoo. Von dieser temporären Unterkunft aus werden sie auf verschiedene botanische Gärten verteilt, die die außergewöhnlichsten und interessantesten Arten aufnehmen, damit diese bemerkenswerte Sammlung erhalten bleibt.
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