Bis Ende Juni 2021 werden unsere Katta-Männchen noch von Tom Ballemans, einem Studenten der Universität Wageningen, beobachtet, der Forest & Nature Conservation studiert. Kattas sind in ihrem natürlichen Lebensraum auf Madagaskar zwar bedroht, als Zoo-Tiere sind sie allerdings durch ihr charakteristisches Äußeres und die relativ einfache Haltung nahezu omnipräsent.
Bei einer Population von rund 2.500 Tieren in über 300 Zoos besteht die Aufgabe des Koordinators des Europäischen Zuchtprogramms vor allem darin, die Population stabil zu halten. Um die Fortpflanzung ein wenig auszubremsen, werden daher in vielen Zoos Gruppen mit ausschließlich männlichen oder ausschließlich weiblichen Tieren untergebracht. Bei den Kattas sind die Weibchen dominant und charakterlich deutlich hitziger. Eine Gruppe männlicher Junggesellen wie im Burgers‘ Zoo verursacht relativ wenig Probleme. Und dennoch sind wir neugierig auf die Verhältnisse und Beziehungen innerhalb dieser Gruppe. Es gibt nämlich bisher nur wenige Publikationen zum Verhalten gleichgeschlechtlicher Katta-Gruppen in Zoos.
Im Herbst 2020 wurde im Burgers‘ Zoo eine neue Testmethode zur Tierwohlbewertung angewendet, bei der genau diese Katta-Gruppe im Fokus stand. Im Zuge dieses Projektes hat ein multidisziplinäres Team bereits kurze Beobachtungen unserer Kattas vorgenommen. Bei der Abrundung dieses Projektes – mehr dazu werden wir im Abendvortrag kommenden März berichten – wurde deutlich, dass wir eigentlich gerne noch mehr über die Hackordnung innerhalb der Gruppe, die Beziehungen der Tiere untereinander und ihr typisches Markierverhalten wissen würden.
Daher haben wir Tom eingeschaltet, der sich nun 20 Wochen lang den Kattas widmet. Bereits während seiner ersten Beobachtungstage hat der Student interessante Erkenntnisse sammeln können. So stellte er beispielsweise fest, dass die Kattas mit den Duftdrüsen an ihrem Po nicht nur Äste und Mauern „beduften“, sondern auch einander. Reibt ein Katta sein Hinterteil über den Rücken oder die Schulter eines anderen, so wird dies erstaunlich gelassen und nonchalant hingenommen ... Wir freuen uns schon auf weitere Erkenntnisse, die aus dieser Verhaltensstudie hervorgehen.
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