Nein, häufig überhaupt nicht schön! Der Umzug, die Gewöhnung an eine neue Umgebung und die Integration bei bereits anwesenden Artgenossen verursachen jede Menge Stress. Nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch – und in manchen Fällen vor allen Dingen – für die verantwortlichen Biologen und Tierpfleger. Tiere, die im Burgers’ Zoo eintreffen, müssen sich an ein neues Gehege gewöhnen, an neue Artgenossen, neue Pfleger und neue Abläufe. Sehr viele Faktoren müssen berücksichtigt werden und ein falscher Schritt in der Gewöhnungs- und Einführungsphase kann weitreichende, teilweise ernste Folgen haben. Darüber hinaus ist bei jeder Tierart auf andere Details zu achten.
Wenn wir neue Fische willkommen heißen dürfen, werden sie immer zuerst in ein Quarantänebecken gesetzt. Diese Becken sind für die Zoobesucher nicht zu sehen, lassen sich aber für die Tierpfleger in Burgers’ Ocean deutlich leichter managen. Ein Fisch steht über seine Kiemen und die wasserdurchlässige Haut in einem sehr unmittelbaren physischen Kontakt zu seiner Umgebung. Darum ist es besonders wichtig, dass bei einem Umzug keine großen Temperaturschwankungen eintreten und dass die Wasserqualität an der alten Adresse, im Umzugsbassin und an dem neuen Standort jeweils ähnlich ist. Wenn das Wasser in dem früheren Aquarium eine andere Zusammensetzung oder einen anderen Salzgehalt hatte, müssen diese Eigenschaften des Wassers im Burgers‘ Zoo ganz allmählich angepasst werden. Sogar wenn der Unterschied im Salzgehalt nur einige Promille beträgt, dauert dieser Prozess etliche Tage.
Im Prinzip kommen alle Tiere, die im Burgers’ Zoo eintreffen, zunächst in Quarantäne. Tiere, die sich später in den großen Öko-Displays frei bewegen können, wie die Vögel oder Reptilien in Burgers’ Bush oder der Mangrove, werden auch nach der Quarantänephase nicht sofort in die Halle entlassen. Es ist wichtig, dass die Tiere die Umgebung zunächst von einem „sicheren Platz“ aus kennenlernen. Sogenannte Gewöhnungskäfige, strategisch außerhalb der Sicht der Besucher platziert, helfen dabei. In diesen Käfigen erleben die Tiere das Klima, die Gerüche und Geräusche ihres künftigen riesigen Geheges. Aber noch gehen hier die Besucher nicht direkt an ihnen vorbei und die Tiere haben eine Futterstelle, Wasser und bei Bedarf eine UV-Lampe immer in Reichweite. Ein Vogel hat beispielsweise in Burgers’ Bush normalerweise Hunderte Nahrungskonkurrenten, und manche Vogelarten legen durchaus ein territoriales Verhalten an den Tag und können einem unerfahrenen Neuankömmling das Leben schwer machen. In einem Gewöhnungskäfig – der übrigens in der Regel das Format einer „Gewöhnungsvoliere“ hat – kann ein neuer Bush-Bewohner nach der Reise erst einmal zur Ruhe kommen. Gleichzeitig können die Tierpfleger im Auge behalten, ob die Tiere fressen und ob ihre Exkremente gesund aussehen.
Sobald ein neu eingetroffenes Tier gut frisst, atmen Tierpfleger und Biologen auf. Die erste Hürde ist genommen! Bei einigen Arten kann dieser Moment allerdings lange auf sich warten lassen. Viele Tiere sind durch den Umzug so aufgeregt, dass sie eine Weile keinen Appetit haben. Können Sie sich vorstellen, dass sie nach einer Autofahrt oder einem Flug einige Tage nichts essen? Wahrscheinlich nicht. Aber bei Tieren ist das oftmals normal. Kaltblütige Tiere fressen häufig ohnehin nicht so häufig: Haie, Rochen oder Reptilien können bequem ein paar Tage auf Futter verzichten. Sogar die Seekühe, für gewöhnlich keine Kostverächter, lassen oft nach einem Transport selbst den leckersten Endivienkopf für ein paar Tage links liegen. Das ist kein Grund zur Panik, muss aber aufmerksam beobachtet werden.
Tiere, die in der Natur als Einzelgänger leben, sind über die Anwesenheit eines Artgenossen meist alles andere als erfreut. Wenn der Moment gekommen ist, zum Beispiel einen Leoparden, Binturong, Waran oder Malaienbär einem potenziellen Partner vorzustellen, ist besondere Vorsicht geboten. Und eigentlich besteht das Dilemma gerade in der Frage: Wann ist dieser Moment gekommen? Ein Gespür dafür gewinnt man durch sorgfältige Beobachtung. Auch wenn die Schiebetüren noch geschlossen sind, hat ein erfahrener Tierpfleger bereits einen Eindruck davon, wie einzelne Tiere aufeinander reagieren. Manchmal wird entschieden abzuwarten, bis das Weibchen Zeichen der Fruchtbarkeit zeigt. Durch die Verhaltensveränderung in der Zeit um den Eisprung und den attraktiven Geruch, den ein solches Weibchen verbreitet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine erste Begegnung nicht in einen Konflikt ausartet. Kampf und Aggression gehören zwar zum natürlichen Verhalten, aber ernste Verletzungen oder sogar der tödlicher Ausgang einer Begegnung müssen selbstverständlich auf jeden Fall vermieden werden.
Man könnte annehmen, dass hochsoziale Tiere wie Gorillas, Schimpansen oder Löwen ein neues Tier recht leicht in ihrer Gruppe akzeptieren. Aber das Gegenteil ist der Fall! Die gegenseitigen Beziehungen sind bei diesen Arten sehr komplex. Für manche Individuen der Gruppe ist der Neuzugang möglicherweise ein willkommener potenzieller Paarungspartner oder Verbündeter. Für andere jedoch stellt er eine Bedrohung des eigenen Status dar. Gerade die Integration neuer Tiere in eine bestehende hierarchische Gruppe muss deshalb sehr gut überwacht und begleitet werden. Einen neuen Schimpansen in eine Gruppe einzuführen, kann mehrere Monate dauern. Bei Giraffen dagegen, die nur lockere Gruppen bilden, in denen die Rangordnung kaum eine Rolle spielt, ist eine Integration nach wenigen Stunden erledigt!
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