Besucher in Burgers’ Zoo sehen in schöner Regelmäßigkeit Gruppen von Menschen, die in Öko-Displays wie Bush, Ocean oder Mangrove gemeinsam mit einer engagierten, in eine hellgrüne Jacke gekleideten Person unterwegs sind – dem Tierpark-Guide. Häufig hält dieser Guide irgendwo an und zeigt seinen Zuhörern ein Detail, erklärt etwas zu den bunten Blumen oder dem tropischen Vogel am Wegesrand. An anderer Stelle im Zoo stehen Guides hinter Informationsständen, wo sie Geschichten zu den Tieren und der Natur anhand von ausgestellten Objekten erzählen. Wer sind diese Guides und was ist ihr Antrieb? Wie wird man eigentlich Guide im Burgers’ Zoo? Und was erzählen diese Guides unseren Besuchern? In dieser sechsten Ausgabe begleiten wir einen Guide in Burgers‘ Ocean und stellen Marianne Bruurmijn vor.
Marianne Bruurmijn (62) aus Ede hat im September 2013 im Burgers‘ Zoo zunächst mit einer Ausbildung zur Aktivitäten-Betreuerin begonnen und anschließend einen Kurs als Zooführerin absolviert. Sie liebt es, Neues zu lernen, und besucht als „Expertin in der Klasse“ regelmäßig Grundschulen, um vom Burgers’ Zoo zu erzählen. Momentan besucht sie den Kurs zum Öko-Display Desert, wo in den Sommermonaten ein Musical aufgeführt wird. Marianne hat gut 42 Jahre lang unterrichtet, davon 32 Jahre an derselben Schule. Sie hat immer im Vor- und Grundschulbereich gearbeitet, weil ihr Herz daran hängt, Kindern dieses Alters etwas beizubringen. In den vergangenen Jahren war sie an einer Schule in einem Neubauviertel von Ede tätig. Wenn sie etwas in Angriff nimmt, dann mit hundertprozentigem Einsatz und einem gewissen Perfektionismus.
Marianne und ihr Mann besaßen sehr lange eine Dauerkarte für unseren Tierpark. Erstmals besuchten Sie den Burgers‘ Zoo, als sie gerade von einer Afrikareise zurückgekommen waren und die Tiere von dort noch einmal bewundern wollten. Regelmäßig nahmen sie sonntagsmorgens an einer Führung teil, die am Pinguingehege begann. Die Aufgaben eines Tierpark-Guides gefielen Marianne. Sobald ihre sonstigen Verpflichtungen es zuließen, beschloss sie, sich für die Ausbildung zum Tierpark-Guide anzumelden. Und das hat sie nicht bereut!
Auf die Frage, weshalb der Ocean für sie etwas Besonderes ist, erzählt Marianne, dass sie das Verhalten der Tiere und die zahlreichen Formen der Symbiose – der Zusammenarbeit zwischen den Tierarten – faszinieren. Besucher, die sie durch den Zoo führt, sind oftmals total begeistert, wenn sie den Ocean zum ersten Mal sehen: „Unglaublich! Wirklich sehr schön gestaltet!“ Es ist jedes Mal befriedigend zu hören, wie positiv die Besucher auf die Öko-Displays reagieren. Und zwar nicht nur auf den Ocean, sondern beispielsweise auch auf die Mangrove, wo Marianne ebenfalls regelmäßig als Guide zu finden ist. Dort beobachtete sie eines Tages eine Besucherin, die sehr emotional reagierte, als sie die Mangrove betrat – so schön fand sie sie.
Wenn Kinder in ihrer Gruppe sind, fragt Marianne sie manchmal, ob sie wissen, wie viel Wasser sich im Ocean befindet. Zur Veranschaulichung fragt sie weiter, wie viele Besucher mit einer Wasserflasche in den Zoo kommen müssten, um den Ocean zu füllen, wenn er ganz leer wäre. Die Kinder erhalten dadurch eine konkretere Vorstellung von der enormen Wassermenge in diesem Aquarium. Oder sie erzählt den Kindern, dass die Clownfische, die durch den Film „Findet Nemo“ weltberühmt sind, alle als Männchen zur Welt kommen. Und wie geht es dann weiter? Das sind nur einige Beispiele, die Kinder und Erwachsene ansprechen und die wie von selbst Neugier wecken.
Auch das lebende Korallenriff hat einen besonderen Platz in Mariannes Herzen erobert. Korallen sind natürlich etwas Besonderes. Aber was ist eine Koralle eigentlich genau? Auf diese Frage erhält Marianne regelmäßig verschiedenste – manchmal sehr fantasievolle – Antworten! Sehr interessant ist die Tatsache, dass die Bedingungen für die äußerst empfindlichen Korallen perfekt sein müssen. Dass man beispielsweise die Vegetationspunkte zeigen kann, an denen die Koralle immer noch wächst. Ihre Verletzlichkeit und die große Abhängigkeit von den richtigen Lebensbedingungen führen wie von selbst zur Frage, was eigentlich die größte Gefahr für die Korallen darstellt. Und was wir Menschen daran ändern können. Auch für den Barrakuda hat Marianne eine Schwäche: Wie sich dieser effiziente Raubfisch aus dem Stand mit einer Spitzengeschwindigkeit nach vorne katapultieren kann, um seine Beute zu erwischen, fasziniert sie immer wieder.
Wenn sie durch den Ocean geht, entdeckt Marianne überall Anknüpfungspunkte für ihre Geschichten: beispielsweise die Pazifischen Rotfeuerfische, die in der Karibik als invasive Art eine Plage sind und dort aktiv gejagt werden. Sie dienen ihr als Beispiel für den Schaden, den Menschen in der Natur anrichten können. Oder die riesige Scheibe des Haifischbeckens, die Jung und Alt in Erstaunen versetzt. Dort erzählt sie mühelos weiter von einem Jungen aus ihrer Klasse, der es toll fand, dass seine Lehrerin ihn und seine Freunde auf einer Geburtstagsfeier durch Burgers’ Zoo führte. Marianne hatte damals Fotos von verschiedenen Fischen ausgedruckt und gab den Kindern den Auftrag, den Fisch in einem bestimmten Bassin zu suchen. Wenn sie ihn gefunden hätten, würde sie darüber etwas erzählen. Dieses interaktive Suchspiel gefiel den kleinen Detektiven, und darum nutzt Marianne es häufiger, wenn sie Kinder durch den Ocean führen darf. Sie sind dann ganz engagiert bei der Sache und werden wie von selbst in die Geschichte hineingezogen. Auch bei Führungen im Öko-Display Safari funktioniert die Arbeit mit Fotos bei Kindern gut.
Wenn Marianne in einem anderen Teil des Parks eine Tierart auswählt, entscheidet sie sich oft für den Elefanten. Die Dickhäuter faszinieren allein schon durch ihre schiere Größe und Marianne berichtet gern von ihrer besonderen Lebensweise. Anschließend kann sie zum Beispiel erzählen, was ein Elefant mit seinem Rüssel alles anstellen kann, und die Geschichte der beiden Elefantendamen, die bei uns in Arnheim ihren Lebensabend verbringen dürfen, ist ebenfalls sehr charmant.
Neben ihrem Hobby als Tierpark-Guide hat Marianne früher mit ihrem Mann viele Fernreisen unternommen. Heutzutage bleiben sie für gewöhnlich in Europa und machen gerne Fahrradurlaub in Deutschland. Dieses Jahr haben sie jedoch das Naturschutzprojekt von Burgers’ Zoo in Belize besucht. Eine fantastische Reise, an die sie mit großer Freude zurückdenken: wie sie über das tropische Korallenriff schnorchelten, als in der Nähe Rochen und Haie vorbeischwammen, oder wie sie Seekühe beobachteten. Die Auffangstation für Seekühe hat Marianne sehr beeindruckt, weil hier für diese außergewöhnlichen Tiere ausgezeichnete Arbeit geleistet wird. Seitdem sie als Guide im Burgers’ Zoo tätig ist, befasst sie sich intensiver mit Naturschutz. Ihr ist viel stärker bewusst geworden, wie verletzlich die Natur ist. Schmunzelnd verrät sie, dass sie sich immer überzeugter für den Naturschutz engagiert.
Ein ganz anderes Hobby der reiselustigen Zooführerin ist Geocaching. Scherzhaft umschreibt sie es als „Schatzsuche für Erwachsene“. Dabei geht man mithilfe von GPS auf die Suche nach einem Gegenstand, den jemand irgendwo versteckt hat. Unterwegs sind, wie bei einer Schnitzeljagd, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Natürlich hat sie auch in Belize und auf anderen Reisen Geocaching praktiziert: sogar in China! Im Alltag unternehmen Marianne und ihr Mann gerne Radtouren und Wanderungen, am liebsten im Nationalpark De Hoge Veluwe. Auch sonst treibt Marianne viel Sport, sie hat immer Hockey gespielt und ist auf dem Meer gesegelt. Derzeit nimmt sie zweimal die Woche an Sportkursen teil und einmal geht sie mit ihrem Mann zum Standardtanzen. „Ich bin einfach jemand, der nicht lange stillsitzen kann“, erklärt Marianne munter ihre vielen Hobbys.
Wann ist eine Führung für Marianne gelungen? „Wenn die Besucher erzählen, dass sie anschließend ganz anders durch den Ocean gehen. Wenn ich aufrichtiges Erstaunen und Bewunderung bei den Gästen entdecke. Die Leute sind mal einen Tag aus ihrem Trott heraus und wollen vor allem Spaß haben. Wenn es dir dann gelingt, ihnen etwas mitzugeben, sodass sie wirklich etwas gelernt haben – dann, finde ich, ist die Führung gelungen.“
Burgers’ Zoo möchte seinen Besuchern die Leidenschaft, das Staunen und die Bewunderung für die Tiere und die Natur gerne vermitteln. Dabei spielen die Tierpark-Guides eine bedeutende Rolle. Wir hoffen, dass auch Marianne ihre Begeisterung noch lange mit unseren Gästen teilen möchte!
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