Nymphen sind in der griechischen Mythologie Halbgöttinnen, die in der Natur leben und oft an einen bestimmten Ort, eine Baumart oder eine andere Pflanzenart gebunden sind. Sie verkörpern die Kräfte der Natur und können Fruchtbarkeit und Wohlstand bringen. Baumnymphen werden in der Regel als anmutige junge Frauen dargestellt. Oft verhalten sie sich scheu und schüchtern, aber sie sind neugierig auf die Welt, die sie umgibt, und auf die Menschen, die sich in ihren natürlichen Lebensraum begeben. Die Griechen kannten viele verschiedene Arten dieser Geschöpfe. So gab es Nymphen, die mit dem Meer, mit Bächen, mit Flüssen oder mit Bergen in Verbindung gebracht wurden. Die Dryaden oder Waldgeister wurden mit Bäumen identifiziert. Sie waren nicht unsterblich. Wenn ihr Baum zugrunde ging, beispielsweise weil er gefällt wurde, starb in der Regel auch die Nymphe. Die Baumnymphen bestraften Menschen, die ihre Bäume beschädigten oder auf andere Weise respektlos behandelten. Die (Hama)Dryaden beschützten als Baumnymphen die Eichen. (Das griechische Wort „drys“ bedeutet „Eiche“.) Die Meliaden waren die Eschen-Nymphen, die Epimeliaden schützten die Obstbäume. Die Alseiden wachten über kleinere Baumgruppen im Allgemeinen, in anderen Geschichten kam diese Aufgabe den Auloniaden zu. Die Daphniaden waren die Schutzgeister der Lorbeerbäume oder noch seltenerer Baumarten. Nymphen sind mit der Natur verbunden und dienen häufig Göttern und Göttinnen, die ebenfalls einen Bezug zur Natur haben, wie Aphrodite (die Göttin der Liebe) oder Artemis (die Göttin der Jagd). Aber auch Dionysos, Pan und Hermes werden häufig von Nymphen begleitet.
Der griechische Dichter Hesiod (Hesiodos, Hesiodus) erzählt in seiner Theogonie (einem Epos über die Entstehung der Welt und der Götter), Meliaden seien aus dem Blut des kastrierten Uranos hervorgegangen, als es auf die Erde tropfte. Andere Nymphen haben weniger spektakuläre Entstehungsgeschichten und gingen beispielsweise aus Vereinigungen zwischen Göttern und Menschen hervor.
Der berühmte thrakische Sänger Orpheus verliebte sich in die Baumnymphe Eurydike. Eine Zeit lang lebten die Liebenden überglücklich zusammen und Orpheus sang wunderschöne Lieder, die er auf seiner Lyra begleitete. Dann jedoch schlug das Schicksal zu und Eurydike wurde von einer Giftschlange gebissen. Sie starb und musste ebenso wie alle Verstorbenen ihr irdisches Dasein gegen den Hades (die Unterwelt) tauschen. Orpheus verzweifelte fast vor Kummer und litt qualvoll unter dem Verlust seiner Geliebten. Eines Tages jedoch fasste er sich ein Herz und machte sich – als Lebender! – in Richtung Hades auf. Normalerweise hätte er eine solche Dreistigkeit und Kühnheit mit dem Leben bezahlt, aber dank seines wunderschönen Gesangs gelang es ihm, den dreiköpfigen Wachhund des Hades, Cerberus, in den Schlaf zu wiegen. So konnte er den Hades als Lebender betreten und dort sogar den strengen Gott der Unterwelt, Hades, erweichen. Nicht zuletzt, weil diese außergewöhnliche Liebesgeschichte und der Gesang des Orpheus Hades‘ Frau Persephone zu Tränen gerührt hatte. Hades machte eine große Ausnahme und erlaubte Orpheus, Eurydike mit in die Oberwelt zurückzunehmen, wenn er sich an eine Bedingung halten würde: Er musste vorangehen und durfte sich nicht umschauen, bis er wieder an der Erdoberfläche wäre. Orpheus sehnte sich natürlich danach, seine Geliebte wieder in die Arme zu schließen. Der Weg nach oben war lang, es war dunkel und beunruhigend still. Lief Eurydike wirklich hinter ihm her? Oder hatte man ihn getäuscht? Schließlich konnte er seine Neugier und Aufregung nicht mehr bezwingen. Er schaute sich um, und … sah Eurydike mit einem klagenden Schrei in den Hades zurückfliegen. So ging diese Geschichte für die beiden Liebenden leider tragisch aus und sie sahen sich erst wieder, als auch das Ende von Orpheus’ irdischem Leben gekommen war. Nun war er endlich wieder mit der Liebe seines Lebens vereint.
Die Waldnymphe Daphne war die Tochter des Flussgottes Peneus (oder die Tochter Ladons, wie es in anderen Geschichten heißt). Eines Tages verhöhnte der mächtige, eitle Sonnengott Apollon den Liebesgott Eros, während dieser mit Pfeil und Bogen beschäftigt war. Eros gab vor, nichts gehört zu haben, aber er war wütend auf den eingebildeten Gott, der so herablassend über ihn gesprochen hatte. Er sann auf Rache und schoss Apollon einen goldenen Liebespfeil direkt ins Herz. Durch diesen Pfeil würde sich Apollon unsterblich in die erste Frau verlieben, die ihm begegnete. Gleich darauf schoss Eros einen stumpfen Pfeil aus Blei auf Daphne ab, die fortan für die Liebe unempfänglich sein und alle Freier zurückweisen sollte. Es lässt sich schon ahnen, was geschah: Die Erste, die Apollon sah, war Daphne. Er verliebte sich sofort in sie und als sie von ihm nichts wissen wollte, jagte er sie voller Verlangen. Daphne floh, aber sie spürte seinen heißen Atem im Nacken, und als Apollon sie fast gepackt hätte, rief sie panisch ihren Vater um Hilfe. Peneus verwandelte seine Tochter gerade noch rechtzeitig in einen Lorbeerbaum. Erst als der Pfeil des Eros seine Wirkung verlor, begriff Apollon, was er in seiner Leidenschaft angerichtet hatte. Er bereute es und sollte diesen Baum von nun an sein Leben lang ehren. Er erklärte den Lorbeerbaum als heilig und alle Anhänger Apollons behandelten Lorbeerbäume seither mit großer Ehrfurcht.
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