Mit den letzten Neujahrsgrüßen im Ohr ist es wie jedes Jahr an der Zeit, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und einen Ausblick auf das kommende zu wagen. Vielleicht finden auch Sie es interessant und unterhaltsam, an dieser Stelle das Jahr 2023 aus der Perspektive von Burgers’ Zoo noch einmal Revue passieren zu lassen.
Bei den Menschenaffen gab es in diesem Jahr glückliche und traurige Momente. Im Mai verschlechterte sich der Zustand des Gorillas Bauwi nach kurzer Krankheit derart, dass er schließlich eingeschläfert werden musste. Der Silberrücken war bereits seit 2001 der Anführer der Gorilla-Gruppe gewesen. Sein mittlerweile vierzehnjähriger Sohn Nakouh hat die führende Rolle seines Vaters weitgehend übernommen, auch wenn seine Autorität manchmal durch die pubertären Streiche seines jüngeren Bruders infrage gestellt wird. Da alle weiblichen Gorillas Empfängnisverhütungsmittel bekommen, ist es unproblematisch, dass derzeit ein Sohn der Chef der Gruppe ist.
Wie erwartet, verlief die Aufnahme eines dänischen Schimpansenweibchens und eines schwedischen Schimpansenmännchens in unsere bestehende Gruppe nicht ohne Schwierigkeiten und Rückschläge. In vielen kleinen Schritten wurden Kombinationen ausprobiert und immer wieder neue Gruppen einander vorgestellt. Das schwedische Männchen war bei den Weibchen sehr beliebt. Und das war auch gut so, denn genetisch war es als Zuchtmännchen sehr gut geeignet. Leider kam es gegen Ende des Sommers zu einem folgenschweren Kampf. Zwei unserer männlichen Tiere ließen ein altes Bündnis wiederaufleben und attackierten den Neuen (der inzwischen gar nicht mehr so neu war). Räumlich getrennt von den Angreifern konnte das Männchen buchstäblich und im übertragenen Sinne seine Wunden lecken. Leider hatte es ihn schwer erwischt, und obwohl die Verletzungen nicht unmittelbar lebensbedrohlich waren, starb er wenige Tage später. Obwohl uns bewusst war, dass die Einführung eines neuen Artgenossen bei Schimpansen nicht ohne Risiko ist, war es ein schwerer Schlag für das Tierpfleger-Team. Ein Hoffnungsschimmer: Zwei Schimpansenweibchen hatten sich erfolgreich mit diesem Männchen gepaart. Im September und Oktober brachten sie einen gesunden Sohn beziehungsweise eine gesunde Tochter zur Welt. Sie sind seit mehr als 15 Jahren die ersten lebensfähigen Schimpansenjungen im Burgers’ Zoo. Und obwohl beide Mütter unerfahren sind, geht es ihnen und ihrem Nachwuchs gut.
Im Sommer durften wir uns über die Geburt einer Giraffe freuen. Leider hatte das Junge aufgrund einer falschen Lage in der Gebärmutter überdehnte Sehnen in den Hinterbeinen. Schienen und zahlreiche Besuche des Tierarztes halfen nicht, und so wurde das Jungtier schließlich eingeschläfert. Eine falsche Lage im Mutterleib wurde auch einem weiblichen Baumstachelschwein zum Verhängnis; eine Steißlage hat für Stachelschweine fatale Folgen. Auch für dieses Tier konnte der Tierarzt leider nichts mehr tun.
Im September erblickte eine Seekuh das Licht der Welt. Dieser Spross, ein Weibchen, gedeiht sehr gut.
Die vom Aussterben bedrohten Schweinshirsche haben nun zwei Gehege im Burgers’ Zoo, denn ein Teil von ihnen ist in das ehemalige Rentiergehege umgezogen. Einige Kälber wurden dort bereits geboren. Und sie waren nicht die einzigen Huftiere, die 2023 in unserem Zoo zur Welt kamen. Die Zebragruppe ist um sechs Jungtiere gewachsen, außerdem wurden einige Gnus und eine Beisa-Antilope geboren. Gegen Ende des Jahres setzte bei den Ellipsen-Wasserböcken ein wahrer Babyboom ein.
Erwähnenswert als besondere Zuchterfolge sind die Prachtfruchttauben und Krontauben im Ökodisplay Bush sowie die Socorrotauben und Papstfinken im Ökodisplay Desert. Darüber hinaus gab es erstmals befruchtete Eier bei den Leopardenhaien!
Nicht hier geschlüpft, aber hier aufgewachsen ist ein junger Mönchsgeier. Unser Geierpaar bebrütete ein unbefruchtetes Ei, während anderswo in Europa ein frisch geschlüpftes Junges von den Eltern nicht versorgt wurde. Über den Zuchtbuchhalter wurde das Jungtier an den Burgers’ Zoo vermittelt, wo es erfolgreich adoptiert wurde. Nachdem er monatelang von seinen Adoptiveltern gut versorgt wurde, zog der kräftige Junggeier Ende November nach Belgien, um sich in einer Dating-Voliere eine geeignete Partnerin auszusuchen. Ein wunderbares Beispiel für gelungene internationale Zusammenarbeit!
Im Ökodisplay Bush hielten uns 2023 die Tuberkelhokkos auf Trab. Sie waren zu Beginn des Jahres im Arnheimer Regenwald ausgesetzt worden. Dort fielen die großen Hühnervögel durch ihr reges Interesse an unseren Besuchern auf. Ihre Aufmerksamkeit galt natürlich vor allem den Keksen in Kinderhänden und den bunten Schnürsenkeln und verspielten Verzierungen an Kinderwagen. Die Zooführer und Tierpfleger hatten alle Hände voll zu tun, um „Hokko-Bodyguard“ zu spielen, denn auch manche Besucher konnten ihre Finger nicht von den nur scheinbar zahmen Vögeln lassen. Die Tuberkelhokkos sind inzwischen an einen anderen Ort umgezogen.
Eine neue Tierart, die sich als willkommene Ergänzung entpuppt, sind die Vieraugen, eine Karpfenart. Treue Jahreskarteninhaber wissen, dass wir 2017, kurz nach der Eröffnung des Ökodisplays Mangrove, einen Versuch mit dieser Art in einem Teil des Süßwasserbeckens unternommen haben. Aber dort haben sich die Vieraugen nicht gut geschlagen. Deshalb schwimmen sie seit Januar im Krabbenbach der Mangrove. Dort sind sie leicht auszumachen, sie fühlen sich offenbar pudelwohl und haben sich auch schon vermehrt. Im Ökodisplay Ocean sind jetzt Seenadeln und ein Dunkler Riesenzackenbarsch zu bestaunen.
Einige Tierarten haben unseren Zoo verlassen. Der letzte chinesische Muntjak verstarb hochbetagt im Frühjahr, sodass diese Art zumindest vorerst nicht mehr im Burgers’ Zoo zu sehen ist. Ende November starb der männliche Stülpmaullippfisch im Ocean, der ebenfalls der Letzte seiner Art in unserem Tierpark war. Im Mai machte sich die gesamte Flamingo-Gruppe auf den Weg in einen Zoo im Süden der Niederlande. Dort leben die Vögel nun in einem Gehege unter einem großen Netz, das in Zeiten der Vogelgrippe ausreichend Abschirmung vor Raubvögeln bieten soll. Das ehemalige Flamingo-Gehege wurde in das Gehege der Sumpfwallabys integriert, denn diese Känguru-Art hat in den vergangenen Jahren viel Familienzuwachs bekommen.
Das Konferenzzentrum mitten im Burgers’ Zoo – das Safari Meeting Centre – hatte ein hervorragendes Jahr. Die schönen Räumlichkeiten und Einrichtungen wurden von zahlreichen Gruppen genutzt: für geschäftliche Konferenzen, Personalratsversammlungen, Kundenevents und internationale Symposien. Die Abteilungen „Events“ und „Educatie“ arbeiten ständig an der Weiterentwicklung von Vorträgen und Programmen. Im Herbst wurden mehrmals große Teambuilding-Aktivitäten für Gruppen von mehr als hundert Personen durchgeführt. Eine logistische Herausforderung für die Burgers’-Guides!
Neben dem Programm und den Räumlichkeiten spielt bei solchen Events auch das Catering eine wichtige Rolle. Uns fiel auf, dass andere Zoobesucher immer wieder durch die Beschilderung und den Hinweis „Safari Restaurant“ angelockt wurden, obwohl dieses Restaurant die meiste Zeit des Jahres den Teilnehmern geschäftlicher Veranstaltungen vorbehalten ist. Aus diesem Grund wurde nach dem Sommer der Hinweis „Safari Restaurant“ auf Karten und Wegweisern entfernt. Für den „Verschwinde-Trick“ mussten Dutzende Wegweiser und Richtungsfähnchen mit neuen Stickern überklebt werden.
Besonders denkwürdig war der Moment, als das Safari Meeting Centre vom Meeting Review als „Best Meeting Location XL in Gelderland“ prämiert wurde, eine Auszeichnung, die nicht auf einem Auswahlverfahren, sondern auf Kundenbewertungen beruht.
Der Burgers’ Zoo hat sich ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt, und um diese zu erreichen, bedarf es kontinuierlicher Maßnahmen. Manchmal handelt es sich dabei um Änderungen in den Arbeitsabläufen. Da wir jetzt beispielsweise mehrere kleine Tagungsgruppen an einem gemeinsamen Mittagsbuffet versammeln, anstatt für jede Gruppe ein eigenes Buffet aufzubauen, verzeichnen wir weniger Lebensmittelverschwendung und weniger Abfall. Manchmal geht Nachhaltigkeit mit erheblichen Investitionen einher. Ein gutes Beispiel ist die Verdreifachung der Anzahl der Sonnenkollektoren auf den Dächern des Safari Meeting Centre und des Ökodisplays Ocean. Insgesamt befinden sich dort nun rund 2.300 Solarmodule, die Strom in der Menge des Jahresverbrauchs von 240 Vier-Personen-Haushalten erzeugen.
Die zoopädagogische Abteilung („Educatie“) und die Zooführer waren auch im Jahr 2023 nicht untätig. Im Oktober nahm der Burgers’ Zoo zum Beispiel am National Science Weekend teil, im Juni war ein ganzes Wochenende dem Gedankenaustausch über die heimische Fauna und Flora gewidmet (im Rahmen von BuurNatuur, deutsch: Nachbar Natur), und während der Frühlingsferien wurden wir fast überrannt von Besuchern, die im Ocean einen Blick hinter die Kulissen werfen wollten. Im neuen Schuljahr wurden nicht weniger als zehn neue Kids-Club-Gruppen in drei Altersklassen gegründet. Im Laufe des Jahres fanden mehr als 1.200 gebuchte Führungen statt. Und natürlich unterstützte die Abteilung auch zooeigene Veranstaltungen, sodass diese durch Aktivitäten wie Kleinkindprogramme, Familienschnitzeljagden und Führungen eine zusätzliche informative bzw. lehrreiche Note bekamen.
Nicht weniger als 56.000 Besucher waren begeistert von Zoë und Silos, die in den Sommermonaten im Ocean Musical zu sehen waren. Sind Sie mit Ihren (Enkel-)Kindern ins Musical gegangen? Dann können Sie sicherlich die fröhlichen Lieder wie „Haiflossen-Shake“ und „Aaf, den Adlerrochen“ mitsummen. Seit dem Herbst 2023 befindet sich der Burgers’ Zoo in der Eiszeit. Die Nachbildungen von Mammut, Riesenfaultier und Säbelzahntiger ernten staunende Ahs und Ohs, und viele Besucher ziehen eifrig mit der Schnitzeljagdkarte los, um alle eiszeitlichen Tiere aufzuspüren. Die Aktivitäten für Kinder an Wochenenden und Feiertagen, wie Pyrit-Gestein sieben, Knochen ausgraben und Höhlenmalereien zeichnen, treffen auf große Begeisterung.
Im vergangenen Jahr beobachteten mehrere Verhaltensforscher (oft im Rahmen einer Diplomarbeit) die Menschenaffen im Burgers’ Zoo. Nicht nur, um das soziale Gefüge in den sich immer wieder verändernden Gruppen zu dokumentieren. Es ging den Nachwuchsforschern auch um eher theoretische Fragen wie das Rhythmusgefühl in der Kommunikation von Schimpansen. Im Ökodisplay Ocean erfassten Jungakademiker den Nährstoffhaushalt im lebenden Korallenriff. Unsere Citizen-Science-Gruppe beschäftigte sich mit der Korallennascherei von Papageienfischen und der Frage, ob es einen dauerhaften Konflikt zwischen dem Gefleckten Riesenzackenbarsch und dem Grauen Riffhai gibt. Sie bewerteten außerdem die Aktivitäten im Rahmen von BuurNatuur. Am 21. Dezember begann ein mehrjähriges Projekt zum Blüh- und Obstkalender in Burgers’ Bush, auf den wir in einem zukünftigen Beitrag mit Sicherheit noch einmal zurückkommen werden!
Ein Zentaur oder Kentaur ist ein Pferde-Mensch aus der griechischen Mythologie. Er hat zu drei Viert…
Ein Werwolf ist eine mythologische Kreatur, die hauptsächlich in der europäischen Volksüberlieferung…
Der Yeti (auch Migyur, Yeren oder „schrecklicher Schneemann“ genannt) ist den Geschichten zufolge ei…