Kakteen gibt es in zahlreichen Formen und Größen. In diesem Artikel befassen wir uns mit einer kugelförmigen Art aus der Gattung Echinocactus (oder Kroenleinia). Die einzige andere Gattung aus der Familie der Kakteengewächse, die kugelige Arten hervorbringt, ist Ferocactus. Sowohl Echinocactus als auch Ferocactus kommen ausschließlich im Südwesten der USA und in Mexiko in Wüsten vor. Der Goldkugelkaktus (Echinocactus grusonii), scherzhaft auch Schwiegermutterstuhl genannt, ist in Zentralmexiko beheimatet. Ältere Exemplare erinnern an einen großen runden Sitzpuff voller Stacheln. Möglicherweise verdankt der Kaktus also seinen Spitznamen einer Person, die mit ihrer Schwiegermutter nicht sehr glücklich war. In freier Wildbahn ist dieser Kaktus vom Aussterben bedroht. In Burgers’ Desert kann man die beeindruckende Pflanze glücklicherweise noch in voller Pracht bewundern.
Den Namen Goldkugelkaktus verdankt die Pflanze den Dornen, die bei jungen Exemplaren hellgelb sind. Sie befinden sich auf den dicken Rippen des Kaktus und stehen nach oben hin immer dichter zusammen. Dadurch scheint die Pflanze von oben mit einem goldenen Schein übergossen zu werden. Ein ausgewachsenes Exemplar kann einen Durchmesser von bis zu 130 Zentimetern erreichen. Blüten trägt die Pflanze erst ab einem Alter von etwa 20 Jahren. Die Blüten sind gelb und erscheinen alle im Scheitel der Pflanze. Eine befruchtete Blüte entwickelt essbare Früchte mit zahlreichen kleinen schwarzen Samen. Die Früchte haben einen scharfen, süß-sauren Geschmack und enthalten viel Vitamin A und C. Sie werden von kleineren Säugetieren und Vögeln gefressen, die auf diese Weise die Samen verbreiten. Soweit bekannt, kann diese Kaktusart rund 100 Jahre alt werden.
In freier Wildbahn ist der Goldkugelkaktus stark gefährdet. Dies ist zum Teil auf den Bau der Zimapán-Talsperre im Hidalgo-Reservat zurückzuführen. Durch den Stausee wurde 1990 ein großer Teil des leider schon von Natur aus sehr kleinen Verbreitungsgebietes überflutet. Heute wachsen nur noch etwa 250 Exemplare wild. Im Gegensatz dazu ist der Kaktus in menschlicher Obhut weit verbreitet: in seiner ursprünglichen Form in botanischen Gärten und in kultivierten Formen als Zimmerpflanze. Seine Beliebtheit verdankt der Schwiegermutterstuhl vor allem seiner kompakten, runden Form. Dadurch kann er an vielen Orten als Zimmerpflanze eingesetzt werden. Zudem ist er sehr pflegeleicht: viel Sonne, wenig Wasser, kaum Arbeit. Ein weiterer Vorteil: Der Kaktus wächst sehr langsam, was ideal ist, wenn man nicht viel Platz für eine Pflanze hat.
Mehrere Jahre lang war in einem riesigen Gewächshauskomplex in Ruurlo der Erlebnispark CactusOase angesiedelt, der von Bert und Anny van der Meer betrieben wurde. Als der Park Ende letzten Jahres seine Tore schließen musste, holten die Mitarbeiter unserer Pflanzenabteilung eine große Anzahl verschiedener Kakteen dort ab, um sie im Ökodisplay Desert wieder einzupflanzen. Eine der in Ruurlo geborgenen Arten war der Schwiegermutterstuhl. Das älteste Exemplar war 1979 von Anny van der Meer in einem kleinen Hobbygewächshaus ausgesät worden. Glücklicherweise haben diese schönen Pflanzen in Burgers’ Desert ein gutes neues Zuhause gefunden.
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