Naturschutz ist eines der Hauptziele unseres Zoos. Warum legen wir darauf so viel Wert? Die Natur steht weltweit unter Druck. Wir sind der Meinung, dass wir als Zoo eine aktive Rolle bei den Bemühungen um eine Kehrtwende einnehmen müssen. Trotz der dominierenden negativen Meldungen in den Nachrichten über die Natur gibt es glücklicherweise auch viele hoffnungsvolle Initiativen. Dies sind häufig mutige Idealisten, die hartnäckig gegen den Strom schwimmen und beeindruckende Ergebnisse erzielen. In dieser Artikelserie möchten wir solchen inspirierenden Vorbildern jene Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. In dieser Ausgabe: Auffangstation für illegal eingeführte und ausgesetzte Tiere.
Gelegentlich gelangen Tiere in unsere Sammlung, die von der Behörde beschlagnahmt wurden. Burgers' Zoo ist aufgrund seiner Expertise hinsichtlich der Unterbringung empfindlicher wirbelloser Meerestiere offizielle Auffangstation für Korallen und lebende Steine. Wenn die Transportpapiere nicht in Ordnung sind, beschlagnahmt der Zoll an der Grenze Korallen, die für den Aquarienhandel vorgesehen sind.
Leider wird das Team von Burgers' Ocean immer noch mehrmals im Jahr kontaktiert und gebeten, beschlagnahmte Korallen aufzunehmen. Unser Meeresbiologe und sein darauf spezialisiertes Team haben mit einer solchen Aktion alle Hände voll zu tun. Die Schwierigkeit besteht darin, festzustellen, um welche Spezies es sich bei den beschlagnahmten Tieren handelt. Bei diesen artenreichen Gruppen ist die Bestimmung äußerst schwierig. Korallen, die infolge einer Beschlagnahme zu uns kommen, werden so gut wie möglich versorgt. Sie werden nie direkt in unserem Korallenriffbecken ausgesetzt, sondern in den Becken der Quarantäneabteilung untergebracht. Manchmal bleiben die Korallen in Arnheim und manchmal gehen sie zurück an den Eigentümer. Das hängt davon ab, was der Richter entscheidet.
Sollten sie im Burgers' Zoo bleiben, so wird heute kaum noch etwas zusätzlich in unser lebendes Korallenriff gesetzt. Stattdessen schicken wir die Kolonien in öffentliche Aquarien. Eine Aussetzung konfiszierter Korallen zurück in die Natur ist leider nicht möglich. Dies wäre ein sehr kosten- und zeitintensiver Prozess. Oftmals ist nicht einmal der genaue Ort bekannt, von dem die beschlagnahmten Tiere ursprünglich stammen. Es besteht zudem die Gefahr, dass mit der Rückführung in die Natur zugleich andere Lebewesen wie etwa Parasiten oder Bakterien ausgesetzt werden. Das wollen wie so gut es geht vermeiden. Diese Art der „Auswilderung“ birgt also nicht nur Risiken für die Tiere selbst, sondern auch für die anderen Tiere und Pflanzen an diesem Standort.
Auch andere Tierarten treffen gelegentlich im Wege einer Beschlagnahmung ein. Dies kann sowohl eine Konfiszierung in den Niederlanden als auch anderswo sein. Die Zoos in vielen unterschiedlichen Ländern kennen unsere Öko-Displays und unsere Möglichkeiten. Deshalb durften wir von einem französischen Zoo beschlagnahmte Türkisnaschvögel übernehmen, die heute in Burgers' Mangrove herumfliegen. Aus England kamen einmal zwei Schwarzspitzen-Riffhaie, die bei einer Privatperson beschlagnahmt wurden. Außerdem müssen wir nach wie vor regelmäßig geschmuggelte Singvögel übernehmen.
Ganz selten übernehmen wir auch ausgewachsene ehemalige "Haustiere" von Privatpersonen. Wir verstehen uns jedoch keineswegs als eine Institution, bei der man seine ausrangierten Lieblinge loswerden kann! Deshalb gibt es immer wieder Absprachen und ernsthafte Gespräche mit den wenigen Privatpersonen, von denen wir ein Tier übernehmen können. So landeten etwa im Laufe der Jahre eine Muräne und zwei Süßlippen im Burgers' Ocean, wo sie in Aquarien leben konnten, die der Größe dieser Tiere angemessen sind. Als der Burgers' Bush vor mehr als dreißig Jahren eröffnet wurde, wurden alle möglichen Tierarten von Wellensittichen bis hin zu Guppys, Schildkröten und Leguanen im kleinen Regenwald von Besuchern "freigelassen", oder mit anderen Worten: heimlich abgeladen. Darüber sind wir ganz und gar nicht erfreut und fangen diese Tiere dann auch so schnell wie möglich wieder ein. Zum Glück scheinen die niederländischen Haustierhalter in den letzten Jahren mehr Verantwortungsbewusstsein entwickelt zu haben, denn das Phänomen ausgesetzter Tiere ist seltener geworden.
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