In dieser Artikelserie beschreiben wir Beispiele für die Tarnung im Tierreich. Es gibt verschiedene Formen der Tarnung, die Tiere einsetzen, um von Raubtieren (oder auch von potenziellen Beutetieren) nicht so leicht wahrgenommen oder erkannt zu werden. Dieses Mal erläutern wir das Prinzip der Automimikry: Von dieser Tarntechnik ist die Rede, wenn ein Körperteil eines Tieres ein anderes Körperteil imitiert. Verschiedene Tierarten im Burgers’ Zoo machen sich diese Technik zunutze.
Die Epaulettenhaie in Burgers’ Ocean verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sich hinter dem Kopf dieser Haie auf beiden Flanken ein großer schwarzer Fleck befindet. Epauletten sind auffällige dekorative Schulterstücke, die beispielsweise bei Militäruniformen verwendet werden. Die schwarzen Schulterflecke der Haie erinnern tatsächlich ein wenig an Epauletten. Ziel dieser Flecke ist es allerdings, einem potenziellen Feind, beispielsweise einer größeren Hai-Art, den Eindruck zu vermitteln, er blicke in das dunkle Auge eines deutlich größeren Tieres. Der Epaulettenhai nutzt diesen Moment der Verwirrung und des Zögerns, indem er schnell das Weite sucht: Die Verzögerung kann also den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Andere Fischarten, wie beispielsweise der Fähnchen-Falterfisch, tragen den auffälligen schwarzen Augenfleck im hinteren Bereich des Körpers. Neben dem Effekt der Verwirrung, die durch die Größe des Flecks bei potenziellen Feinden gestiftet wird, dient die Lage des Flecks auf der Rückenflosse auch als Ablenkungsmanöver: Während ein Fressfeind davon ausgeht, den Kopf des Fisches anzugreifen (wo sich das vorgetäuschte Auge befindet), richtet er seine Aggression in Wirklichkeit auf den weniger überlebenswichtigen hinteren Teil des Fisches. Das kann den Unterschied zwischen einer tolerierbaren Verletzung und einem tödlichen Biss ausmachen.
Auch bei manchen Schmetterlingen könnte man Vorder- und Rückseite durcheinanderbringen. Ein gutes Beispiel ist der Zebra-Mosaikfalter in Burgers’ Mangrove. Er hat „Augen“ auf seinem Hinterflügel und sitzt zudem stets kopfüber auf Stängeln und Zweigen. Wird er angegriffen, fliegt dieser Schmetterling – zur Verblüffung seines Angreifers – in die andere Richtung davon. Auch große falsche Augen als Form von Automimikry kommen, wie bei den Fischen, bei Schmetterlingen ebenfalls vor. Zu sehen ist diese Tarntechnik unter anderem bei verschiedenen Schmetterlingsarten im Ökodisplay Mangrove. Auf den Flügeln des Bananenfalters (Eulenfalters) und des Blauen Morphofalters befinden sich Augenflecken. Durch ein plötzliches Schließen der Flügel gerät ein Fressfeind in Verwirrung, weil er meint, unverhofft von mehreren großen Augenpaaren fixiert zu werden.
Und natürlich gibt es auch Beispiele in der Vogelwelt. Während Pfauen und Argusfasane die Augen auf ihren Rückenfedern präsentieren, um den Weibchen zu imponieren, nutzt die Sonnenralle die großen „Federnaugen“ auf ihren gespreizten Flügeln, um Feinde zu verwirren und abzuschrecken.
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