Traditionell schenken viele Menschen ihrem Partner oder ihrer Partnerin am Valentinstag besondere Aufmerksamkeit. Auch im Tierreich begegnet man besonderen Formen der Brautwerbung. So sehen wir etwa bei zahlreichen Vogelarten ein auffälliges Balzverhalten in der Paarungszeit. Meist sind es die Männchen, die sich mächtig ins Zeug legen, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erlangen. Und bei manchen Säugetieren besteht eine Brunftzeit, in der die Männchen heftig miteinander um die Weibchen kämpfen. Anlässlich des Valentinstags möchten wir einige besondere Beispiele dafür vorstellen, wie Tiere einander den Hof machen.
Bei den Geparden produzieren die Männchen einen sogenannten „stutter call“ oder „stutter bark“, wenn sie ein Weibchen suchen: ein Geräusch, das irgendwo zwischen Schnurren und Knurren angesiedelt ist. Untersuchungen belegen, dass die Weibchen überaus aufmerksam auf diesen speziellen Ruf reagieren: Kotproben haben erwiesen, dass der Östrogengehalt dadurch deutlich ansteigt. Der Stotterruf stimuliert sogar den Eisprung beim Weibchen. Geparde leben in freier Wildbahn im Prinzip einzelgängerisch: Nur in der Paarungszeit suchen sie kurz die Gesellschaft von Artgenoss(inn)en. Wenn man einmal Gruppen von Geparden in freier Wildbahn sieht, handelt es sich fast immer um ein Weibchen mit ihren (älteren) Jungen oder um zwei oder mehr junge Männchen, die vorübergehend gemeinsam umherziehen, um ihren Jagderfolg zu steigern, bis sie in der Lage sind, eigenständig zu jagen.
Im Ökodisplay Safari verfügen die Geparde in den Separationsgehegen hinter den Kulissen über Häuschen, in denen sie nicht nur bequem übernachten, sondern auch ihre Jungen an einem sicheren, geschützten Ort zur Welt bringen können. Der Burgers’ Zoo war in den letzten zehn Jahren besonders erfolgreich bei der Geparden-Zucht: Zweimal wurden Sechslinge geboren und ein weiteres Weibchen bekam Drillinge. Wir haben derzeit zwei Jungtiere in unserem Zoo, mit denen wir mit Erlaubnis des Koordinators des europäischen Populationsmanagement-Programms züchten dürfen. Nachwuchs wird in der europäischen Zoopopulation derzeit wieder begrüßt.
In den Ökodisplays Mangrove und Bush leben Jakarinifinken, die im Niederländischen und Englischen auch „Tanzmeister“ genannt werden. Diesen Namen verdanken sie der Tatsache, dass die Männchen in der Paarungszeit auf ganz besondere Weise versuchen, die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen. Von einem prominenten Sitzplatz auf einem Ast oder einem gekappten Baumwipfel springen die Männchen fast senkrecht in die Höhe und landen anschließend mit einer anmutigen Flugbewegung wieder auf dem Sitz. Während dieses Sprungs flattern sie mit den Flügeln in der Luft und zwitschern nach Herzenslust, sodass ihr Trick zusätzliche Aufmerksamkeit erregt. Oft wiederholen sie diese akrobatischen Kunststücke mehrmals hintereinander. Mancher Besucher wird dies in der Mangrove, wo die meisten Jakarinifinken zu beobachten sind, schon einmal gesehen haben. Aber auch in Burgers’ Bush kann man Zeuge dieser besonderen Balzform werden.
Andere berühmte Beispiele für auffälliges Balzverhalten in der Vogelwelt haben dank der brillanten BBC-Dokumentarfilme von Sir David Attenborough weltweite Bekanntheit erlangt. Zum Beispiel haben die Briten mit Engelsgeduld und teurer Kameraausrüstung festgehalten, wie sich Paradiesvogelmännchen in Neuguinea an einem sorgfältig ausgewählten Ort im Wald, einem sogenannten Lek, versammeln. Hier demonstrieren die Männchen abwechselnd ihre Fähigkeiten mehreren Weibchen, die sich – neugierig geworden – auf den Ehrenplätzen am Rande dieser Stelle niedergelassen haben, um das Spektakel zu beobachten. Paradiesvögel wählen dafür nicht den Waldboden, sondern sie führen eine Art Balztanz auf den Ästen auf, verbeugen sich, bis sie fast unter dem Ast hängen, breiten plötzlich ihre Flügel aus und vollführen andere rituelle Bewegungen. Jene Männchen, die am meisten zu imponieren verstehen, ziehen schließlich mit den Weibchen davon.
Ein ähnliches Phänomen, bei dem sich Männchen an einem solchen Lek versammeln, um die weiblichen Zuschauer zu beeindrucken, ist bei den Schmuckvögeln zu beobachten, die in Süd- und Mittelamerika leben. In unseren Breiten kennen wir dieses „Arena-Balzverhalten“ von den Kampfläufern (Schnepfenvögeln). Auch die Schreipihas in Burgers’ Bush legen dieses Verhalten an den Tag. Hier kämpfen die Männchen also nicht physisch um die Weibchen, sondern überlassen die Wahl voll und ganz der Damenwelt. Die Männchen bringen keinerlei Präferenz zum Ausdruck. Warum nicht? Weil lediglich eine Paarung stattfindet und das Männchen sich darüber hinaus weder um das Weibchen noch um seinen Nachwuchs kümmert.
Bei einigen Laubenvogelarten stellen wir ein anderes interessantes Phänomen fest. Bei ihnen sammeln die Männchen beispielsweise lauter auffällig glänzende blaue Objekte, die sie fein säuberlich arrangieren und interessierten Weibchen als sehenswürdige Ausstellung zeigen. Tagelang mag ein solches Männchen damit beschäftigt gewesen sein, seine einzigartige Sammlung aufzubauen und gleichzeitig den „Ausstellungsraum“ sauber zu halten: Jedes herangewehte Blatt, jeder abgebrochene Zweig wird sorgfältig entfernt, damit nichts das Weibchen von der Präsentation der Schaustücke ablenkt. Es ist übrigens nicht so, dass die Farbe Blau für alle Laubenvogelarten den Hauptanreiz bildet; für andere Arten können auch andere Farben diese Rolle übernehmen. Die Weißohr-Laubenvögel in Burgers’ Bush gehören zwar auch zu dieser Vogelfamilie, zeigen aber leider nicht dieses besondere Balzverhalten. Dafür haben unsere Weißohr-Laubenvögel jedoch ein beeindruckendes Vokal-Repertoire, das manchmal an ein Fauchen erinnert und der Gattung (Katzenvögel) ihren Namen verliehen hat.
Die Leierhirsche (die bei uns im Ökodisplay Rimba leben) sind nicht nur außergewöhnlich schlank und zierlich, auch ihr Verhalten ist teilweise ungewöhnlich für eine Hirschart. In freier Wildbahn leben die Weibchen mit ihren Jungen in Gruppen, während die Männchen Einzelgänger sind: ein Phänomen, das auch bei anderen Hirscharten festzustellen ist. Wie bei fast allen Hirschen herrscht außerdem in der Paarungszeit heftige Konkurrenz unter den erwachsenen Männchen. Bei anderen Hirscharten ist es jedoch eine Zeit erbitterter Kämpfe, die dazu dienen, die anderen Männchen zu vertreiben. Weibchen werden aktiv von jenem Männchen monopolisiert, das sich bei dieser Gelegenheit als das stärkste erweist. Sie werden sogar von ihm aufgehalten, wenn sie sich abwenden wollen.
Bei Leierhirschen finden hingegen kaum Kämpfe statt. Dafür zeigen die Männchen ihren Mitstreitern vermehrt ihr Geweih und nutzen ihre Duftdrüsen, um Rivalen zu beeindrucken. Die Männchen mit dem prägnantesten „Aftershave“ ziehen als Belohnung mit den Weibchen von dannen.
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