Mit ein wenig Unterstützung vom Burgers´ Zoo können Naturschutz- und Forschungsinitiativen häufig erfolgreich umgesetzt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen dem Burgers´ Zoo und der Stiftung Rugvin. Gemeinsam wurde ein Zuschuss beim Naturschutzfonds der Europäischen Union der Aquariums-Kuratoren (EUAC) beantragt. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Wir möchten Ihnen gerne das Projekt und die daran beteiligten Tiere vorstellen.
Der Gewöhnliche Schweinswal (Phocoena phocoena) lebt in der Nordsee und stellt die Walart dar, die am zahlreichsten in den niederländischen Gewässern zu finden ist. Laut Schätzungen gibt es weltweit ca. 700.000 Schweinswale, von denen ungefähr die Hälfte in der Nordsee leben. Über diese Walart gibt es noch viel zu lernen. Die Unbekanntheit des Schweinswals ist wahrscheinlich auf sein eher unscheinbares Auftreten zurückzuführen. Der Schweinswal macht keine spektakulären Sprünge aus dem Wasser, wie es einige Delfine und andere Wale tun. Ausgewachsene Schweinswale werden auch „nur“ zwischen 1,40 und 1,90 Meter lang und wiegen zwischen 50 und 60 Kilo. Die weiblichen Tiere sind im Durchschnitt größer als die männlichen. Zudem treten Schweinswale selten in großen Gruppen auf. Meistens werden nur ein bis drei dieser Wale gleichzeitig gesichtet.
Die Stiftung Rugvin („Rugvin“ bedeutet Rückenfinne) wurde 2007 gegründet und widmet sich der Erforschung der Wale mit einem Schwerpunkt auf dem Gewöhnlichen Schweinswal. In den ersten Jahren hat die Stiftung in der Nordsee auf der Fähre von Hoek van Holland nach Harwich (England), Wale und Delfine überwacht. Ab 2009 wurden die Aktivitäten auf die Oosterschelde ausgeweitet. Dort leben momentan ca. 50 bis 60 Schweinswale, zumeist abgesondert von der Population in der Nordsee. Diese Trennung wird durch das Osterschelde-Sperrwerk verursacht. Das Sperrwerk hat zwar große Tore, damit weiterhin eine offene Verbindung zur Nordsee besteht, jedoch scheint es für die Schweinswale ein echtes Hindernis zu sein.
Eine Erkenntnis der Stiftung Rugvin ist, dass es anhand eines Vergleiches von Fotos der Tiere möglich ist, die verschiedenen Individuen voneinander zu unterscheiden. Dieses Verfahren wird als Foto-Identifikation bezeichnet und ist in der Walforschung weit verbreitet. Schweinswale weisen individuelle Unterschiede in der Pigmentierung, in der Form der Rückenflosse und der Narbenbildung auf. Dank dieser Identifikation lässt sich viel über die Schweinswale in Erfahrung bringen, z.B. wie lange sie sich in der Oosterschelde aufhalten, wie oft sie Junge bekommen und ob sie Vorlieben für bestimmte Standorte haben.
Die Forschung in der Oosterschelde hat aufgezeigt, dass Schweinswale an einigen Orten besonders häufig gesichtet werden. Einer der besten Plätze ist die Hafenmole in Zierikzee. Hier wurde das „Studio Bruinvis“ installiert. Besucher haben an dieser Stelle nicht nur eine erhöhte Chance, Schweinswale zu sehen, sondern können sie auch live hören. Ein an einer Boje im Wasser befestigtes Hydrophon leitet das Echoortungsgeräusch der Tiere zum Ufer weiter, wo Besucher den Schweinswalen lauschen können. Ein einzigartiger Ort für jeden Naturliebhaber.
Weitere Informationen über diese besonderen Tiere und die Arbeit der Stiftung finden sich auf der Website www.rugvin.nl.
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