In der ZieZoo-Ausgabe vom vergangenen Februar haben Sie bereits von der neuen Naturschutzkampagne des Verbands „European Association of Zoos and Aquaria“ (EAZA) erfahren: von der Silent Forest Campaign. Diese Kampagne verfolgt das Ziel, darauf aufmerksam zu machen, dass sich die Singvogelpopulationen in südostasiatischen Wäldern in einer beispiellosen Krise befinden. Aufmerksamkeit ist das eine, aber Naturschutz kostet auch Geld. Darum sammeln die teilnehmenden Tierparks Spenden für sechs nach strengen Kriterien ausgewählte, lokale Projekte.
Viele Berührungspunkte mit unserem Zoo
Der Burgers’ Zoo beteiligt sich fast immer an den EAZA-Naturschutzkampagnen. Mit dieser bis September 2019 laufenden Kampagne fühlen wir uns jedoch besonders verbunden. Schließlich ist der Burgers’ Bush die Heimat mehrerer bedrohter asiatischer Singvögel. Tierpfleger und Besucher genießen jeden Tag den melodiösen Gesang der – schon seit Generationen in Tierparks geborenen – Schamadrosseln. In der Natur werden diese Vögel jede Woche zu Tausenden im Wald gefangen, um als Käfigvögel an örtliche Privatleute verkauft zu werden. Darum setzen wir uns besonders gerne für die Silent Forest Campaign ein, mit der verhindert werden soll, dass die Wälder bald still werden, weil schlicht keine Vögel mehr übrig sind.
Die Erfolgsgeschichte des Balistars
Naturschutzprojekte können etwas bewirken und der Einsatz für Arterhaltung kann Ergebnisse zeitigen! Das beweisen nicht nur unsere „Future For Nature“-Gewinner, sondern auch das Auswilderungsprojekt für den Balistar. Dieser symbolträchtige Vogel, in der Natur ausschließlich auf der Insel Bali beheimatet, war vermutlich vor etwa zehn Jahren in freier Wildbahn völlig ausgestorben. Dann aber wurden in Tierparks und bei indonesischen Züchtern geborene Tiere auf Bali wieder ausgewildert. Nicht alles verlief reibungslos und es muss noch genauer untersucht werden, ob die Vögel in der Natur wirklich erfolgreich brüten. Zumindest aber gibt es wieder zwei Balistar-Populationen in den Wäldern Balis. Und mithilfe weiterer Unterstützung (in Form von Know-how und dringend benötigter Finanzmittel) sowie entsprechender Koordination können die Ergebnisse dieses Auswilderungsprojekts nur noch besser werden.
Ein Wettbewerbsaspekt bei der Spendenwerbung
Ein kleines Wettbewerbselement ist auch für die spendensammelnden Tierparks ein besonderer Ansporn. So hat die EAZA für Zoos, die Spenden sammeln, verschiedene Kategorien entwickelt. Ab einem Betrag von 2.000 Euro bekommt der Tierpark eine – natürlich rein symbolische – Urkunde für die erfolgreiche Spendenwerbung in der Kategorie Bronze. Ab 3.000 Euro fällt ein Tierpark in die Kategorie Silber und ab 5.000 Euro in die Kategorie Gold. Vor dem Hintergrund unserer starken Bemühungen für das Belize-Projekt hatten wir die Latte beim Spendensammeln für die asiatischen Vögel nicht allzu hoch gelegt. Zu Beginn der Kampagne, im September 2017, strebten wir Bronze an. Nun aber freuen wir uns, verkünden zu können, dass wir dieses Ziel schon heute erreicht haben! Fast 500 Personen nahmen im Frühjahr an der Frühe-Vögel-Wanderung teil, deren Erlös der Silent Forest Campaign zugutekam. Zusammen mit dem „Abend für den guten Zweck“, den wir für unsere Zooführer und ihre Kollegen aus anderen niederländischen Tierparks veranstaltet haben, wurde auf diese Weise die Grenze von 2.000 Euro bereits überschritten.
Auch europäische Vögel verdienen Aufmerksamkeit
Natürlich lehnt sich der Burgers’ Zoo nun nicht zufrieden zurück: Wir planen weitere vogelbezogene Veranstaltungen, aber nicht alle davon werden zugunsten tropischer Vögel organisiert. Auch die alarmierenden Zahlen, die in den letzten Monaten über europäische Vögel bekannt wurden, verdienen Aufmerksamkeit. Die Amsel- und Grünfink-Populationen beispielsweise hatten in den vergangenen Jahren mit Krankheiten zu kämpfen. Der jüngste Rückgang der Insektenzahlen wirkt sich auf alle insektenfressenden Vögel aus, und Wiesenvögel stehen aus unterschiedlichen Gründen ebenfalls stark unter Druck. Mit anderen Worten: Sowohl die Vögel in den asiatischen Tropenwäldern als auch jene in unserer Heimat benötigen dringend unsere Aufmerksamkeit und Hilfe!