In jeder Ausgabe dieser Reihe stellen wir eine Tier- oder Pflanzenart vor, die in der Natur von Belize vorkommt. In diesem kleinen Land in Zentralamerika unterhält der Koninklijke Burgers’ Zoo gemeinsam mit dem Schmetterlingspark Papiliorama (Schweiz) ein 234 km2 großes Naturreservat. Gerne erzählen wir Ihnen deshalb mehr über die Flora und Fauna dieser Region. Diesmal ist ein Tier an der Reihe, das einst auch im Burgers’ Zoo zu sehen war. Es geht um das größte Raubtier von Belize: den Jaguar!
Jaguar oder Panther?
Jaguare und Panther werden von Zoobesuchern gelegentlich verwechselt, dabei ist ihr Fleckenmuster unterschiedlich und der Jaguar ist deutlich kräftiger gebaut. In freier Natur ist es viel einfacher, die Tiere auseinanderzuhalten, da Panther in Afrika und Asien, Jaguare aber in Amerika leben. Jaguare kommen in unterschiedlichen Lebensräumen vor: gerne in tropischen Wäldern, aber auch in savannenartigen Landschaften. Bei beiden Tierarten ist der Melanismus eine häufige Erscheinung, also das Phänomen, dass die Fellfarbe dunkler als gewöhnlich pigmentiert ist. Das Ergebnis ist ein „schwarzer Panther“ oder ein „schwarzer Jaguar“.
Vorliebe für Wasser
Jaguare ziehen als Einzelgänger durch ihr Revier. Sie jagen alleine, wobei sie am liebsten in einem Versteck auf eine gute Gelegenheit warten, schnell anzugreifen. Sie bevorzugen größere Beutetiere wie Pekaris oder Tapire. Aber im Grunde genommen fressen sie alles, solange es nur Fleisch ist. Außergewöhnlich für diese Katzenartigen ist ihre Vorliebe für Wasser. Jaguare schwimmen gut und gerne und halten sich am liebsten in der Nähe eines Flusses oder Sees auf.
Jagdmethode oder …?
Jaguare jagen auch gerne im und am Wasser. So knacken sie mit ihren starken Kiefern und ihrem beeindruckenden Gebiss sogar die Panzer von Wasserschildkröten auf. Und sie fressen gerne Fisch. Glaubt man den Erzählungen der örtlichen Bevölkerung, jagen Jaguare auf eine besondere Weise: Sie hängen ihren Schwanz wie eine Angel ins Wasser. Andere Erzählungen besagen, dass sie mit ihrem Schwanz auf die Wasseroberfläche schlagen. Wenn sich dann ein neugieriger Pacu oder ein anderer Fisch nähert, packt der Jaguar den Fisch mit seinen Pranken. Das klingt natürlich fantastisch, wahrscheinlich sind es aber nur „Indianergeschichten“, die zeigen, wie viel Raffinesse die örtliche Bevölkerung dieser Großkatze zutraut.
Jaguare in Shipstern
Jaguare benötigen große Lebensräume. Unter idealen Umständen wäre Biologen zufolge eine Populationsdichte von einem Tier pro 15 Quadratmeter möglich. Im Herzen unseres Naturschutzgebietes in Belize, im Shipstern Reservat, leben schätzungsweise sechs Jaguare. Wie Sie wissen, kann man eine Reihe von Tieren in unserem Belize-Projekt „adoptieren“. Der Jaguar als großer Katzenartiger ist dabei besonders exklusiv. Für 1000 amerikanische Dollar pro Jahr können Sie die Patenschaft für eins dieser prächtigen Exemplare übernehmen! Vielleicht ist das ein ausgefallenes Weihnachtsgeschenk für einen Katzenfreund in Ihrem Umfeld?