Aufmerksame Besucher haben den Mandarinfisch im Korallenriff-Becken sicher schon einmal gesehen, aber neben guten Augen benötigt man auch ein bisschen Glück für diese Entdeckung. Der zauberhafte kleine Fisch ist eine wahre Augenweide. Der Name „Mandarin“ verweist auf die prächtigen Gewänder eines hohen chinesischen Beamten. Weil der Fisch aber seine Nahrung zwischen den Korallen und Steinen sucht, fällt es trotzdem oft schwer, ihn ausfindig zu machen …
Ein unangenehmer Schleimer
Momentan befinden sich mehrere Mandarinfische im Korallenriff-Becken und wir halten zudem eine Gruppe von ihnen hinter den Kulissen. Sie stammen alle von einem Züchter aus Frankreich. Als drei Zentimeter lange Fischchen wurden sie im Riff frei gelassen und haben inzwischen mit einer Länge von vier bis fünf Zentimetern die maximale Größe erreicht. Wie überlebt man als kleiner, grellbunter Fisch in einem Korallenriff? Die grüne und rotbraune Zeichnung könnte auf dem Substrat im Riff als Tarnung funktionieren, aber der Mandarinfisch ist trotzdem sehr auffällig. In der Natur ist ein ins Auge stechendes Erscheinungsbild wie eine Botschaft an die Umgebung: „Ich bin unappetitlich“, „Ich bin giftig“ oder „Nimm dich in Acht“. Der Mandarinfisch ist zwar nicht giftig, aber dennoch sehr abstoßend. Die Haut ist von einem Schleim überzogen, der einen üblen Geruch verströmt. Diese Verteidigungsmechanismen sind ausreichend, um in der komplexen Welt eines Korallenriffs seinen Platz zu behaupten.
Mandarinfische leben in erster Linie am Meeresgrund und zwischen Korallen. Dort suchen sie nach Nahrung. In freier Wildbahn besteht diese hauptsächlich aus Insektenlarven, Krabben, Schnecken, Vielborstern und Plattwürmern. Mandarinfische sind eher zurückhaltend und können sich gegenüber dominanteren Arten nicht durchsetzen. Sie fressen in Burgers’ Ocean deshalb wenig von dem Futter, das die Tierpfleger verteilen. Aber der Mandarinfisch hat für das Arnheimer Aquarium eine wichtige Funktion: Auf seinem Speiseplan stehen wie gesagt auch kleine Plattwürmer. Würmer kommen in einem Riff in verschiedenen Formen, Größen und Arten vor, aber eine Sorte nimmt derzeit in unserem Korallenriff Überhand. Es handelt sich um einen kleinen Wurm, der auf einer Koralle lebt und sich zum Teil vom Schleim eines Korallentierchens ernährt. Ein anderer Teil seiner Nahrung stammt aus einer Alge, die in seiner Haut lebt. Hier besteht also dieselbe Symbiose wie zwischen Koralle und Alge. Aber genau diese Lebensgemeinschaft sorgt dafür, dass der Wurm auch dieselben Stellen als Lebensraum beansprucht wie eine Koralle. Ein paar dieser fünf Millimeter langen Würmer wären kein Problem, aber Tausende davon stellen für eine Koralle eine beträchtliche Irritation dar. Zudem werden die eigenen Algen der Koralle von ihnen überschattet, und das kann die Koralle so stark beeinträchtigen, dass sie letztendlich abstirbt. Der Mandarinfisch ist also im Korallenriff ein gern gesehener Gast, weil er bei der Bekämpfung dieser Würmer hilft.
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