Der Burgers’ Zoo ist neben seiner Funktion als Tierpark auch ein anerkannter botanischer Garten. Das Thema der Niederländischen Vereinigung Botanischer Gärten (Nederlandse Vereniging van Botanische Tuinen/NVBT) im Jahr 2021 ist „Grünes Handwerk“. In diesem Zusammenhang stellen wir in diesem Jahr jedes Mal eine bekannte Zimmerpflanze vor, die Sie auch in Burgers' Bush entdecken können.
Der große Vorteil tropischer (Zimmer-)Pflanzen ist, dass sie immergrün sind. In einem wachstumsfördernden Klima ohne Jahreszeiten, wie wir sie kennen, macht der Blattverlust keinen Sinn. Ein weiterer Vorteil ist, dass Pflanzen, die in ihrem natürlichen Habitat hoch oben in den Bäumen blühen, im Wohnzimmer auf Augenhöhe zum Blühen gebracht werden können. Das gilt beispielsweise für die Epiphyten, die sich hoch oben in den Baumzweigen von Urwaldriesen ansiedeln. Bekannte Vorbilder hierfür sind Orchideen und Bromelien, aber wussten Sie, dass auch die Medinilla eigentlich ein Epiphyt ist?
Die Medinilla gehört zur Familie der Schwarzmundgewächse (Melastomataceae). Diese Pflanze wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben und nach José de Medinilla y Pineda, dem Gouverneur der pazifischen Marianen-Inseln, benannt. Es existieren ungefähr 400 Arten von Medinillas, doch als Zimmerpflanze sind die Medinilla magnifica (Ursprung Philippinen) und die Medinilla myriantha (Ursprung Südostasien) die bekanntesten. Beide Arten finden sich im Asien-Teil von Burgers‘ Bush.
Medinillas haben große, ledrige Blätter, die sich auf den vierkantigen Ästen gegenüberstehen. Die Blattadern sind hell und auffällig. Aber den größten schmückenden Wert haben die großen, rosafarbenen Blütenrispen, die circa 50 cm lang werden können und aus Hunderten einzelner Blüten bestehen. Diesem Blütenstand verdankt die Pflanze in den Niederlanden auch den Namen „trosbloem“, zu Deutsch „Traubenblume“. Bei der magnifica sind die Vorsatzblätter der Rispe groß (bis zu 20 Zentimetern) und rosafarben, bei der myriantha klein und grünlich. Der schmückende Effekt der magnifica ist also etwas größer. Nach der Blüte entstehen große lila-rosafarbene Beeren. Sie enthalten viel Gerbsäure, sind aber zum Verzehr geeignet.
Die Medinilla wächst in Burgers‘ Bush am Boden, als Staude von ein paar Metern Höhe. So groß kann sie im Wohnzimmer nicht werden. Bei guter Pflege kann die Pflanze von November bis Februar, also monatelang blühen. Sie ist keine anspruchsvolle Pflanze, was für viele tropischen Zimmerpflanzen gilt: Lediglich ausreichend Feuchtigkeit und Wärme sind wichtig. Der Standort im Haus sollte in Fensternähe, aber nicht in direkter Sonneneinstrahlung liegen. Sie sollte wöchentlich gewässert werden, aber nicht zu lange feucht stehen. Während der Blütezeit sollten Sie alle zwei Wochen düngen: idealerweise mit Orchideen-Dünger. Achten Sie auch darauf, dass die Pflanze erhöht steht, damit die hängenden Blütenrispen Platz haben.
Mithilfe kleiner Stecklinge ist die Pflanze leicht zu vermehren: Setzen Sie den Steckling mit Wurzelpulver in den Boden und decken Sie ihn mit einer Art Glocke ab, sodass eine hohe Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist. Innerhalb eines Monats sollten sich Wurzeln bilden.
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