In der Vogelabteilung geht es fröhlich zu: Neben dem Kookaburra, der auch „Lachender Hans” genannt wird, ist kürzlich eine neue Vogelart eingezogen, die im Englischen als „Sumatran Laughingthrush“ bekannt ist: ein Pärchen Schwarzweißhäherlinge. Die neuen Tiere lassen in der Tat ab und an ein beeindruckendes Geräusch erklingen, das an Gelächter erinnert. Doch gerade ihre klangvolle Stimme ist das größte Problem der Schwarzweißhäherlinge: Vielfach werden sie in freier Wildbahn gefangen, um als Käfigvögel gehalten zu werden. Sie lachen sich also tatsächlich tot …
Schwarzweißhäherlinge (Garrulax bicolor) sind auf der indonesischen Insel Sumatra endemisch: Sie leben ausschließlich hier. Ältere Quellen von Entdeckungsreisenden, die vor über 100 Jahren Sumatra bereisten, lassen darauf schließen, dass diese Vogelart früher sehr häufig vorkam. Noch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Vogel regelmäßig gesichtet. Es mutet seltsam an, dass gerade eine Gesetzgebung zum Vogelschutz für die Schwarzweißhäherlinge schädlich war. Um einer Verbreitung der Vogelgrippe entgegenzuwirken, hat die indonesische Regierung die Einfuhr von Singvögeln verboten. In der Folge wurden nicht mehr die beliebteren südostasiatischen Häherlinge vom Festland auf den Vogelmärkten verkauft, sondern massenhaft die lokale Vogelpopulation als Quelle für diese fatale Liebhaberei genutzt. So ist der Schwarzweißhäherling aus vielen Gebieten Sumatras inzwischen verschwunden. Nur noch geschätzte 2.500 bis 10.000 dieser Vögel leben in freier Wildbahn. Es ist also höchste Zeit für Artenschutzmaßnahmen und ein Zuchtprogramm zum Erhalt dieser Art.
Über die Lebensweise dieser immer aktiven Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum ist nur wenig bekannt. Sie scheinen häufig in Gruppen von sechs bis zehn Tieren umherzufliegen. Dabei könnte es sich um erwachsene und nicht miteinander verwandte Tiere handeln. Da allerdings bekannt ist, dass mehrere erwachsene Tiere bei der Aufzucht der Jungen des Schwarzweißhäherlings helfen, ist es wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um Familiengruppen handelt. Die älteren Geschwister helfen den Eltern bei der Versorgung des jüngsten Nachwuchses, wie es beispielsweise auch bei den Grünhähern geschieht. Einzig ein DNA-Test könnte hier für Klarheit sorgen, doch es ist naturgemäß schwierig an die DNA-Probe eines Wildvogels zu gelangen.
Schwarzweißhäherlinge lassen gerne ihre Stimme erklingen. Häufig rufen sie im Duett: Dieses Geräusch klingt dann wie ein „Lachen“. Nahezu immer ist es das Männchen, das das Duett anstimmt. Das Weibchen folgt ihm nach. Die Geschlechter dieser Vögel, die sich äußerlich nicht unterscheiden, lassen sich nur durch ihr Singverhalten unterscheiden. Das Duett hat verschiedene Funktionen wie Alarm zu schlagen und die Paarbindung zu stärken. Neue Pärchen rufen häufiger gemeinsam, als Tiere, die bereits seit Jahren als Paar leben: Nach so einer langen Zeit haben sie sich scheinbar weniger zu erzählen. Wir hoffen übrigens auf einen Moment, in dem wir die Schwarzweißhäherlinge überhaupt nicht mehr hören … Brütende Vögel lachen nämlich nicht. Und ein Bruterfolg bei dieser seltenen Art wäre selbstverständlich höchst willkommen!
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