Palmen sind eine alte Pflanzenfamilie, die bereits in der Kreidezeit existierte. Während Dinosaurier durch Landschaften spazierten, die noch längst nicht den Artenreichtum heutiger Wälder und Graslandschaften besaßen, konnten sie sich doch bereits im Schatten von Palmen ausruhen. Siebzig Millionen Jahre später sind heutige Palmen immer noch Rekordhalter auf vielen Gebieten.
Unter allen Pflanzen hat die Palme den schwersten Samen. Die Seychellenpalme produziert gigantische Samen, von denen jeder einzelne bis zu 22 Kilo wiegt. Auch den Rekord für das längste Pflanzenblatt hält eine Palme: Die Blätter der Rhapia-Palme, auch Bambuspalme genannt, können beeindruckende 25 Meter lang werden. Und was halten Sie von dem Blütenstand der Schopfpalme, der eine Länge von 7,5 Metern erreichen kann und geschätzte zehn Millionen Blüten pro Blütenstand besitzt?
Palmen unterscheiden sich in Größe, Blütenform, Frucht und Blattform. Aber auch wenn die 2.600 Palmenarten sehr unterschiedlich aussehen, ist eine Palme meistens recht einfach zu erkennen. Ihr „Stamm“ besteht eigentlich aus den verholzten Blattbasen, die sich im Laufe des Wachstums übereinanderlegen. Es handelt sich also um einen Scheinstamm, wie man ihn auch von der Bananenpflanze kennt. Deshalb sind weder Bananen noch Palmen im strengen Sinne „Bäume“, weil bei ihnen kein Dickenwachstum stattfindet. Der Scheinstamm einer Palme hat auch keine Rinde und verzweigt sich nicht. Die Blattstiele wachsen direkt aus einem Wachstumszentrum an der Spitze der Pflanze. Diese Wuchsform stellt das „Palmenmanagement“ in den Ökodisplays im Burgers´ Zoo vor einige Herausforderungen: Bäume können, wenn sie allmählich an das Dach heranreichen, ruhig kräftig zurückgeschnitten werden, ohne Schaden zu nehmen. Wenn man aber bei einer Palme die Blattkrone kappt – und dabei das Wachstumszentrum entfernt – stirbt die Pflanze.
Im asiatischen Teil des Ökodisplays Burgers‘ Bush wachsen einige Exemplare der Fischschwanzpalme (Caryota sp.). Ziemlich ungewöhnlich für Palmen sind ihre doppelt gefiederten Blätter, bei denen jedes Fiederblättchen die Form eines Fischschwanzes hat. Daran sind sie leicht zu erkennen. Diese Palmengattung ist einhäusig, was bedeutet, dass ein Individuum sowohl männliche als auch weibliche Blüten produziert – in diesem Fall sogar in einem Blütenstand. Die Befruchtung führt zu einer reichen Fruchtbildung: Die etwa traubengroßen Früchte hängen in langen Reihen nebeneinander herab. Salopp ausgedrückt erinnert das Ganze ein wenig an einen Wischmopp. Fruchttauben lieben die Früchte der Fischschwanzpalme. Menschen nutzen andere Teile der Pflanze: Das Palmenherz der jungen Pflanze wird wie Gemüse verzehrt, aus dem Mark älterer Pflanzen wird das Verdickungsmittel Sago gewonnen. Das Holz der Palmen eignet sich zum Bauen und die Fasern der unteren Blätter werden zu Seilen verarbeitet. Aus dem Blütenstand lässt sich ein zuckerhaltiger Saft gewinnen, aus dem Palmzucker und Palmwein produziert werden. Eine vielseitige Palme, genauso wie die übrigen Vertreter der Palmenfamilie!
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