In unserem Ökodisplay Ocean leben zwei Geigenrochen-Arten: der Riesengeigenrochen bei den Haien und der Schwarzkinn-Geigenrochen in der Lagune. Geigenrochen sind eine außergewöhnliche Erscheinung: von vorne ähneln die Fische einem Rochen, von hinten einem Hai. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher haben sie schon in Erstaunen versetzt.
Unsere Schwarzkinn-Geigenrochen wurden vor vier Jahren im Aquatopia (Belgien) geboren. Glücklicherweise ist das junge Paar aber nicht miteinander verwandt, sodass in diesem Jahr die ersten Jungen geboren wurden. Diese Geburt gibt uns zugleich neue biologische Informationen: Es war nämlich bisher noch nicht bekannt, in welchem Alter diese Rochenart geschlechtsreif wird. Die Jungtiere sind inzwischen in zwei französische Aquarien umgezogen. Bei dem Riesengeigenrochen liegt der Fall ganz anders: Das Weibchen lebt bereits seit 21 Jahren in Burgers‘ Ocean und hat mittlerweile eine Länge von 220 Zentimetern erreicht, aber einen Partner hat es nicht. Zweimal haben wir versucht, ein Männchen zu integrieren, aber beide haben aufgrund von Krankheiten nicht überlebt. Im Jahr 2010 wurde beschlossen, keine Haie oder Rochen aus freier Wildbahn mehr in den Ocean zu holen. Das macht es schwieriger, einen Partner zu finden, vor allem weil es in europäischen Aquarien nur wenige Tiere dieser Art gibt und sie nicht in Zuchtprogramme aufgenommen wurden. Aber man weiß nie, was die Zukunft für diesen Riesengeigenrochen noch bringen wird.
Der Verzehr von „Haifischflossen“ ist weltweit nach wie vor ein großes Problem. Haie und Rochen pflanzen sich nur sehr langsam fort und es werden viel mehr Haie und Rochen gefangen als geboren. Die Zahlen sinken daher in rasantem Tempo: Ungefähr ein Drittel der Knorpelfische gilt heutzutage als bedrohte Tierart. Leider gelten die Flossen des Geigenrochen als die „schmackhaftesten“ von allen Hai- und Rochenarten, weil sie schönes weißes Fleisch haben. Deshalb ist der Fang von Geigenrochen für die Fischindustrie äußerst lukrativ, was zur Folge hat, dass ihre Zahl dramatisch zurückgeht. In diesem Jahr wurde der Status beider Arten in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN auf „vom Aussterben bedroht“ gesetzt. Die IUCN kontrolliert weltweit zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. „Vom Aussterben bedroht“ ist der letzte Status vor „in der Natur ausgestorben“. Diese Entwicklung ist ungeheuer alarmierend. Öffentliche Aquarien wie wir können also durchaus einen Beitrag zum Schutz dieser wundervollen Tiere leisten, und zwar nicht nur dadurch, dass wir sie zeigen und ihre Geschichte erzählen, sondern auch indem wir uns aktiv an Zuchtprogrammen beteiligen. Ideal wäre natürlich, wenn wir mithilfe der Zuchtprogramme eines Tages Tiere wieder auswildern könnten. Ein Ziel, an dem wir arbeiten, an dem wir aber noch lange nicht angekommen sind. Sie als Besucher werden die bizarr geformten Tiere aufgrund dieser Informationen jedoch sicher mit anderen Augen sehen.
Nun ist es offiziell: Der junge Leopardenhai, der am 5. Januar 2024 aus seinem Ei im Burgers‘ Zoo sc…
5 August 2024
Der Bestand in unserem „Kleinen Ozean“ – dem Becken links vor dem Rochentunnel – muss aufgestockt we…
30 Mai 2024
82 Weichkorallen, 5 Steinkorallen und 6 Seeanemonen: Das ist der ungewöhnliche Inhalt einer Lieferun…
12 März 2024