Die Merriam-Kängururatten (Dipodomys merriami) in Burgers’ Desert sind außergewöhnlich faszinierende Tiere! Natürlich gehören sie nicht zur Familie der Kängurus, denn es sind keine Beuteltiere. Aber mit ihren großen Hinterpfoten sehen sie immerhin ein wenig wie Kängurus aus. Ratten sind sie allerdings ebenfalls nicht; ihre nächsten Verwandten sind die Biber. Aber es gibt noch viel mehr interessante Details über diese Bewohner von Burgers’ Desert zu erfahren, wie unser leitender Tierpfleger Christiaan Luttenberg uns in einem Gespräch verraten hat.
Ja, auf jeden Fall. Der Königliche Burgers’ Zoo ist der einzige Tierpark der Niederlande, in dem diese Tierart gehalten wird. Kängururatten bekommen weniger Junge als viele andere kleine Nagetiere, pro Wurf nur zwei oder drei. Und die Zucht ist nicht so leicht, auch wenn man dies bei einer „Ratte“ nicht vermuten würde. Denn zwischen Männchen und Weibchen muss der Funke überspringen, sonst wird nichts draus.
Das ist nicht so schwierig. Wenn die Tiere einander nicht leiden können, jagen sie sich gegenseitig aus der Behausung. Bei dem Versuch, zwei Kängururatten zusammenzubringen, ist es sehr wichtig, dass sie sich in einem geruchsneutralen Umfeld begegnen, d. h. in einem gut gereinigten Gehege. Ansonsten verteidigen sie ihr Territorium und dann sind die Erfolgschancen wesentlich geringer.
Nein, vor einigen Jahren hatten wir schon einmal einige Tiere, die sich gut vermehrt haben. Damals wurden die hier geborenen Tiere in anderen Zoos untergebracht. Aber irgendwann funktionierte die Zucht nicht mehr so gut. Aus diesem Grund haben wir vor Kurzem einige Tiere aus dem Zoo in Posen (Polen) erhalten. Es sind übrigens Nachkommen der Tiere, die – vor vielen Generationen – hier geboren wurden.
Weil es in ihrem natürlichen Lebensraum wenig Nahrung gibt, leben sie nicht in großen Gruppen und sind beim Fressen nicht allzu wählerisch. Wenn genug Nahrung vorhanden ist, legen sie Vorräte an; diese finden wir hier, wenn wir das Gehege säubern.
Das Elternpaar mit den drei Jungen lebt in einem Gehege in der Nähe des Tunnels, der zu Burgers’ Bush führt. Die Jungen verlassen ihre Behausung momentan nur für sehr kurze Zeit. Man muss also etwas Glück haben. Zwischendurch schlafen sie natürlich auch. Meist ziehen sie sich dann in eines der kleinen Löcher zurück. Manche schlafen aber auch direkt vor der Scheibe. In dem Gehege gibt es eine Fußbodenheizung. So manche Kängururatte legt sich hier genüsslich auf den Rücken und döst. Manche Besucher geben uns dann Bescheid und meinen, dass es dem Tier nicht gut geht, dabei ist genau das Gegenteil der Fall!
Foto: Marshal Hedin
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