Man würde es kaum vermuten, aber die nicht einmal dreißig Zentimeter großen Wachteln, die in unserem Ökodisplay Desert leben, können ganz schön laut werden. Sobald am Abend die Dämmerung einsetzt, suchen sich die männlichen Schuppen- und Helmwachteln einen höheren Felsen im Wüstengehege, um von dort aus mit lauten Schreien ihr Revier zu markieren. Vor allem die Helmwachtel ist bekannt für ihren unverwechselbaren Ruf. Alte Westernfilme wurden häufig mit den Rufen dieser Vögel untermalt, um eine typische Wildwest-Stimmung zu erzeugen.
Sowohl bei der Schuppenwachtel als auch bei der Helmwachtel ist die Haube des Männchens größer und auffälliger als die des Weibchens. Es wird vermutet, dass die männliche Wachtel die Haube gezielt einsetzt, um den Weibchen während der Balz zu imponieren. Die Farbe der Haube unterscheidet sich vom restlichen Federkleid, sodass sie noch deutlicher ins Auge sticht. Im Gegensatz zur Helmwachtel kann die Schuppenwachtel ihre Haube aufrichten und wieder senken. Die Kopffedern der Helmwachtel lassen sich als tropfenförmige Haube beschreiben, die während der Balz elegant hin und her geschwungen wird.
Die Schuppenwachtel verdankt ihren Namen den blau-grauen Brustfedern, die durch ihre schwarze Umrandung eine große Ähnlichkeit mit Schuppen aufweisen. Der Rest des Körpers ist größtenteils braun. Diese unauffällige und natürliche Farbe macht es den Weibchen möglich, in Erdlöchern zu brüten, ohne aufzufallen. Nach einer Brutzeit von ungefähr 23 Tagen legt die weibliche Schuppenwachtel im Durchschnitt zwölf Eier. Bei den Wachtel-Jungen handelt es sich um sogenannte Nestflüchter: Sie verlassen nach dem Schlüpfen sofort das Nest. In diesem Jahr umfasste unser Schuppenwachtel-Nachwuchs 17 Junge, die man nun gemeinsam mit ihren Eltern überall zwischen den Pflanzen der Felswüste scharren sieht.
Die Helmwachtel symbolisiert nicht nur den Wilden Westen, sondern ist auch typisch für die Sonora-Wüste. Bei unserem Ökodisplay „Desert“ haben wir uns von genau dieser Wüste inspirieren lassen, weshalb die Helmwachtel so gut hierher passt. Von allen niederländischen Tierparks beherbergt Burgers‘ Zoo als einziger diese besondere Wachtelart. Und auch über die Grenzen hinaus, in europäischen Tierparks, ist die Helmwachtel nur sehr selten zu finden. Nicht zuletzt aus diesem Grund widmen wir uns der Vermehrung dieser Wachtelart und halten hinter den Kulissen ein Zuchtpärchen. So ist es auf die Zucht zurückzuführen, dass in dem abgetrennten Bereich (gegenüber den Gila-Krustenechsen) nur eine männliche Helmwachtel zu entdecken ist. Die Zucht hat in diesem Jahr bereits vier Junge hervorgebracht, und es ist durchaus möglich, dass ein zweites Gelege diese Anzahl noch erhöhen wird. Wir würden uns freuen, wenn in naher Zukunft eine ganze Gruppe von Helmwachteln im Desert scharren würde.
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