Wirklich einzigartig in Burgers' Ocean ist das Becken mit einem lebenden Korallenriff – die Kopie eines natürlichen Korallenriffs. Hierbei handelt es sich um das weltweit zweitgrößte lebende Korallenriff in einem Aquarium! Das größte Aquariumriff befindet sich im australischen Townsville und ist nicht überdacht, sodass die tropische Sonne direkt ins Becken scheint. Außerdem steht dieses Aquarium in unmittelbarer Nähe des wunderschönen Great Barrier Reef. Mit anderen Worten: nicht ganz zu vergleichen mit einem lebenden Korallenriff in Arnheim. Die Basis eines Korallenriffs bildet die Koralle. Aber was ist eine Koralle denn eigentlich und wie erkennt man sie? Eine einfache Frage – fehlt nur noch die Antwort. Die Antwort folgt anhand einiger Korallenbeispiele aus dem Riff.
Tier oder Pflanze?
Eine durchaus berechtigte Frage, die oft zu Zweifeln führt. Die Koralle ist ein Tier, aber sehr viele tropische Korallen leben mit einer Pflanze zusammen – einer mikroskopisch kleinen Alge, die sich im Gewebe der Koralle befindet. Diese Alge bildet unter Lichteinfluss Zucker, den sie teilweise selbst behält und teilweise als eine Art "Miete" an die Koralle weitergibt. So erhält eine Koralle achtzig bis zu hundert Prozent ihrer Nahrung. Daher ist es echt clever von der Koralle, ihren Algengarten stets gut zu pflegen. Dies gelingt ihr jedoch nur in sauberem, klarem Wasser mit sehr viel Sonnenlicht. Eine Kolonie ist eigentlich kein Tier, sondern eine ganze Kolonie kleiner Tierchen. So kann ein Korallenbrocken in Größe einer Faust zum Beispiel aus Tausenden Korallenpolypen bestehen. Eigentlich handelt es sich also um ein "Mehrfamilienhaus" voller Korallentiere.
Stein- und Weichkorallen
Es gibt allerlei Gruppen von Korallen. Im Korallenriffbecken sind die Gruppen der Weich- und Steinkorallen am häufigsten vertreten. Die Weichkorallen besitzen Skelettnadeln für ein wenig Stabilität, während die Steinkorallen Kalk bilden, um darauf zu leben. Nur die äußerste Kalkschicht lebt. Die Kalkbildung stellt die Basis eines natürlichen Korallenriffs dar. Stirbt eine Steinkoralle, bleibt das Skelett zurück und kann von einer anderen Koralle wieder als Substrat zur Siedlung genutzt werden.
Geweihkorallen
Eine häufig auftretende Gruppe der Steinkorallen sind die Geweihkorallen. Diese Korallenart wächst wie ein Strauch mit "Zweigen". Zwischen den Zweigen leben viele Fische und andere Tiere, die dort einen Schlupfwinkel finden. Geweihkorallen sind an ihren Zweigen gut zu erkennen. Am Ende der einzelnen Zweige entstehen oft weiße Punkte. Hierbei handelt es sich um sog. Wachstumspunkte. Im neuen Gewebe, das an diesen Wachstumspunkten gebildet wird, befinden sich noch keine Algen. So erklärt sich auch die andere Farbe. Diese Korallen wachsen am schnellsten von allen Korallenarten, und zwar bis zu fünfzehn Zentimeter pro Jahr. Im Ocean leben gut zwanzig Arten von Geweihkorallen.
Plattenkorallen
Plattenkorallen sind keine Korallenart, sondern eine Wachstumsform bestimmter Korallenarten. Auch diese Korallen sind sehr schnellwüchsig. Sie besitzen jedoch keine Wachstumspunkte, sondern Wachstumsränder. Im Korallenriff des Ocean gibt es etwa zehn Arten von Plattenkorallen. Die Form der Kolonie erinnert ein wenig an Schmetterlingsporlinge. Ein Problem ist allerdings, dass sich auf diesen Korallen häufig Staub aus dem Wasser absetzt. Dieser wird von Tauchern regelmäßig entfernt. Geschieht dies nicht, stirbt die Koralle infolge des Lichtmangels durch die Staubschicht. Dies ist ein berüchtigtes Problem bei natürlichen Riffen. Durch eine Verschmutzung des Wassers rieselt Staub auf die Korallen herab und so kann das ganze Riff zerstört werden.
Hirnkorallen
Bei diesen kugelförmigen Korallen handelt es sich um eine äußerst langsam wachsende Korallengruppe. Manche wachsen nur wenige Millimeter pro Jahr. Ihren Namen haben diese Korallen dem Aussehen der Kolonien zu verdanken, die durch ihre Struktur an ein Gehirn erinnern. Im Ocean gibt es verschiedenen Arten von Gehirnkorallen.
Blasenkorallen
Diese wunderschöne Korallengruppe besitzt große Polypen. Die Form der Polypen ist ausschlaggebend für ihren Namen, zum Beispiel Hammer-, Trauben- und Blasenkorallen. Im Arnheimer Korallenriff gibt es fünf Arten zu bewundern. Hierbei handelt es sich um Arten, die nicht zu viel Strömung mögen, während es für andere gar nicht genug Strömung geben kann.
Pilzkorallen
Eine Besonderheit sind die Pilzkorallen: Diese Art der Steinkoralle ist nicht wie alle anderen an einem Substrat befestigt und kann sich als einzige Korallenfamilie einigermaßen bewegen. Pilzkorallen düsen zwar nicht durchs Riff, aber sie können sich selbst umdrehen, wenn sie umfallen. Eine äußerst praktische Fähigkeit, wenn man lose auf dem Riff liegt und durch die Strömung oder einen neugierigen Fisch umgeworfen wird.