Wir kennen natürlich alle den charakteristischen Ruf des Schreipihas im Bush, der wunderbar und oft erklingt. Aber in letzter Zeit gibt es noch andere, markante Laute im Bush zu hören, nämlich den Ruf des Chacoguans.
Eine Seltenheit in zoologischen Gärten
Als wir vom GaiaZOO in Limburg die Anfrage erhielten, ob wir bereit wären ein nicht miteinander verwandtes Pärchen Chacoguane zu übernehmen, zögerten wir keine Minute. Diese Art stand schon lange auf der Wunschliste für den Bush. Es gibt zwölf Chakalaka-Arten, aber in europäischen Zoos werden nur zwei Arten gehalten. Von diesen beiden Arten werden jeweils nur wenige Exemplare in den Zoos gehalten. Es ist daher auch sehr schwierig an Chakalakas zu kommen. Aber Anfang März war es dann doch soweit: Die Ankunft dieser neuen Art in unserer Sammlung.
Familie der Hokko- und Schakuhühner
Die Chakalakas gehören zur Familie der Hokko- und Schakuhühner (Cracidae). Chakalakas leben in Zentral- und Südamerika in tropischen und subtropischen Waldgebieten.
Ein anderer Vogel im Bush, der zu dieser Gruppe gehört, ist der Blaukehlguan (oder Blaukehl-Schakutinga).
Kehllappen
Dieser Vogel hat braun-graues Gefieder und kräftige, lange Beine. An seinem Hals hängt ein nackter Lappen, der je nach Jahreszeit rosa bis rot gefärbt ist. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, wobei das Weibchen etwas schmaler und kleiner ist und ihr Kehllappen etwas schwächer gefärbt ist als beim Männchen.
Der Vogel sorgt für eine gute Verbreitung von früchtetragenden Pflanzen, da er die Obstsamen im Ganzen verschlucken und wieder unversehrt ausscheidet.
Sehr stimmbetont!
Die Chakalakas sind sehr stimmfreudige Tiere, die sehr laute Rufe von sich geben. Der Name Chakalaka bezieht sich nicht auf das Geräusch eines einzigen Tiers, sonder auf das Klangkonzert (Refrain), wenn mehrere Tiere zusammen ihren Gesang erklingen lassen. Einige lokale Namen wie z.B. “Guacharaca“ oder „Charata“ sind die lautmalerischen Varianten. Die lauten Geräusche dieser gesprächigen Vögel sind sicher zwei Kilometer weit zu hören, wobei die Männchen noch eine Oktave tiefer als die Weibchen rufen. Zusätzlich zu ihrem „Gesang“, den sie zusammen zu Gehör bringen, überraschen sie auch noch mit anderen Geräuschen, wie Flöten, Gackern, oder Schreie. Es handelt sich hier also um echte Quasselstrippen.
Brutverhalten
Chacoguane können zwar fliegen, aber bei ihrer Futtersuche sind sie meistens zu Fuß auf dem Boden unterwegs. Sie essen Samen, Raupen, Früchte und Blätter. Sie bauen ein schlichtes Nest in einem Baum oder in einem dichten Strauch. Das Nest besteht aus Ästen, Zweigen und Blättern. Meistens legen sie 3-4 Eier und bebrüten diese dann in ihren Nestern in ca. 2,5 bis 4 Meter über der Erde. Das Weibchen brütet und das Männchen beschützt das Nest. Nach ungefähr 3-wöchiger Brutzeit schlüpfen die Küken.