Basilisken … Die neuesten Bewohner von Burgers’ Mangrove teilen ihren Namen mit den Fabeltieren, deren Blick der Legende nach Menschen und Tiere in Stein verwandelt. Aber die Echsen im Burgers‘ Zoo sind kein bisschen angsteinflößend, und vermutlich sind sie auch gar nicht nach den Fabelbestien benannt. Vielmehr geht wohl der Name beider Wesen auf das griechische Wort „Basiliskos“ zurück, was „kleiner König“ bedeutet. Häufig wird nämlich das mythische Tier mit einer Krone auf dem Kopf dargestellt, und bei den Basilisken aus der Natur tragen die Männchen auf dem Kopf einen Kamm.
Die in Mittel- und Südamerika lebenden Basilisken heißen auf Spanisch „paso-ríos“, also Flussüberquerer. Dieser Name geht auf ein außergewöhnliches Verhalten dieser Echsen zurück: Sie können Dutzende Meter über Wasser laufen! Dieses Kunststück gelingt ihnen, dank sehr langer Zehen und einer immensen Geschwindigkeit. Sie schlagen mit den Füßen beim Rennen so fest auf die Wasseroberfläche, dass sich unter den Zehen Luftblasen bilden, die bei dem äußerst kurzen Kontakt das Einsinken verhindern. Leider vollführen sie einen solchen Lauf nur in Ausnahmefällen, aber er hat ihnen den Beinamen „Jesus-Christus-Echse“ eingebracht.
In Burgers’ Bush kann man schon seit vielen Jahren die leuchtend grünen Stirnlappenbasilisken bewundern. Bei der neuen Art in der Mangrove handelt es sich um Streifenbasilisken. Mit ihrem matteren Grün und den cremeweißen Streifen an den Flanken sind auch sie in ihrem natürlichen Lebensraum hervorragend getarnt. Das bedeutet, dass man in der Mangrove sehr gut hinschauen muss, um die bis zu 60 Zentimeter langen Tiere zu entdecken! Streifenbasilisken sind ausgezeichnete Kletterer, halten sich aber auch gerne am Boden und auf Felsen auf. Besucher müssen sich allerdings nicht sorgen , dass sie ihnen versehentlich auf den langen Schwanz treten könnten, denn Basilisken sind sehr schnell und wendig. Auch Schwimmen zählt zu ihren Fähigkeiten. Auf dem natürlichen Speiseplan dieser Tierart stehen verschiedene Insekten, Spinnen und Beeren. Natürlich hoffen wir, dass sie die Schmetterlinge in der Mangrovehalle nicht allzu appetitlich finden. Die Tierpfleger werden ihnen für alle Fälle als Alternative große Käferlarven anbieten.
Bei den beiden Streifenbasilisken, die seit Ende Dezember in Burgers’ Mangrove zu sehen sind, handelt es sich um ein Männchen und ein Weibchen. Sie sind 2016 in einem polnischen Tierpark aus dem Ei geschlüpft. Diese Art scheint sich in der Natur einmal pro Jahr fortzupflanzen, aber Hobbyzüchter erzählen, dass bis zu drei Paarungsphasen pro Jahr vorkommen. Das Weibchen legt anschließend drei bis zwölf Eier in eine Kuhle am Boden. Brutpflege findet nicht statt: Die Jungen schlüpfen nach zwei Monaten und sind sofort selbstständig. Hoffentlich erweisen sich diese beiden Basilisken als erfolgreiche Ergänzung des immer komplexer werdenden Ökosystems in der Mangrove. Im Burgers‘ Zoo wird in den kommenden Jahren weiter nach Pflanzen und Tieren Ausschau gehalten, die in die Mangrove und den tropischen Trockenwald von Belize passen, um noch mehr neue Bewohner in der Mangrovenhalle willkommen zu heißen.
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