In der Mangrove wachsen verschiedene Pflanzen, die wir speziell für die Schmetterlinge angepflanzt haben. Es handelt sich um sogenannte Wirtspflanzen, auf denen Schmetterlinge ihre Eier ablegen und deren Blätter von den Raupen gefressen werden. Andere Pflanzen versorgen als Futterpflanzen die Schmetterlinge mit Nahrung bzw. Nektar. Neben bekannten Futterpflanzen wie Lantana (Wandelröschen) oder Stachytarpheta wachsen an verschiedenen Stellen im Zoo auch Psiguria-Pflanzen. In Kürze wird zudem eine weitere Pflanze in der Mangrove angesiedelt. Sie ist ebenso wie die Psiguria eine Kletterpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse mit ebenfalls orangefarbenen Blüten: die Gurania. In diesem Artikel stellen wir diese auffällig blühenden Pflanzenarten vor.
Die Psiguria ist wie gesagt eine Kletterpflanze mit auffälligen orangefarbenen Blüten, die eine besondere Anziehungskraft auf Tiger-Passionsblumenfalter ausübt. Im Gegensatz zu anderen Schmetterlingen sind Tiger-Passionsblumenfalter in der Lage, Blütenpollen zu verdauen. Der Pollen befindet sich auf den Staubblättern der Blüten und besteht aus männlichen Fortpflanzungszellen. Tiger-Passionsblumenfalter spucken mit ihrer Rollzunge „Speichel“ in die Psiguria-Blüte und lösen darin den Blütenstaub auf. Die eiweißreiche Flüssigkeit, die auf diese Weise entsteht, wird von den Faltern getrunken. Die Psiguria bildet besonders viele männliche Blüten, sodass genügend Pollen für die Bestäubung der weiblichen Blüten übrig bleibt.
In Kürze pflanzen wir in der Mangrove auch einen Ableger der Kletterpflanze Gurania makoyana, die in Burgers‘ Bush bereits zu bewundern ist. Dort hängen meterlange, mit Blüten übersäte Stängel dieser Pflanze. Der äußere Kranz der Blütenblätter ist bei der Gurania leuchtend orange, die inneren Blütenblätter sind strahlend gelb. Schmetterlinge und Kolibris sorgen für die Bestäubung. Die kleinen gurkenartigen Früchte werden von Fledermäusen und Vögeln gefressen.
Eine vollständige Blüte ist normalerweise von außen nach innen wie folgt aufgebaut: Kelchblätter, Kronblätter, männliche Fortpflanzungsorgane und weibliche Fortpflanzungsorgane. Die Gurania dagegen produziert jeweils nur Blüten, die entweder männliche oder weibliche Eigenschaften haben. Zwar bildet jede Gurania-Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten (es handelt sich also um eine „einhäusige“ Pflanze), jedoch nicht gleichzeitig. Junge Pflanzen tragen nur männliche Blüten, ältere Pflanzen dagegen nur weibliche. Neben den altersbedingten Unterschieden wechselt die Pflanze die Art der Blüten auch mit den Jahreszeiten. Es gibt einen Zeitraum, in dem fast ausschließlich weibliche Blüten und einige wenige männliche Blüten gebildet werden. Um Selbstbestäubung vorzubeugen, sind häufig die männlichen Blüten früher reif.
Bei der Gurania makoyana ist der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Blüten schon an deren Erscheinungsform zu erkennen. Die weiblichen Blüten sitzen alle auf einem eigenen Stiel. Aus jedem Blütenstiel entspringt ein neuer Blütenstil, sodass die Blüten an den herabhängenden Stängeln untereinanderhängen. Damit unterscheiden sie sich stark von den männlichen Blüten, die ohne Stiel in kugelförmigen Gruppen direkt am Stängel sitzen. Der Unterschied ist so groß, dass die beiden Blüten(stände) fast vermuten lassen, es handelte sich um verschiedene Gurania-Arten.
Die Psiguria wächst unter anderem an der rosafarbenen Hütte, ein Stück hinter dem Puppentheater auf der rechten Seite des Weges. Die Gurania erhält ihren Platz auf dem Dach der Veranda in der Mangrove. Wir laden Sie herzlich ein, in Burgers’ Mangrove auf die Suche nach diesen Kletterpflanzen mit ihren orangefarbenen Blüten zu gehen.
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