Besucher in Burgers’ Zoo sehen in schöner Regelmäßigkeit Gruppen von Menschen, die in Öko-Displays wie Bush, Ocean oder Mangrove gemeinsam mit einer engagierten, in eine hellgrüne Jacke gekleideten Person unterwegs sind – dem Tierpark-Guide. Häufig hält dieser Guide irgendwo an und zeigt seinen Zuhörern ein Detail, erklärt etwas zu den bunten Blumen oder dem tropischen Vogel am Wegesrand. An anderer Stelle im Zoo stehen Guides hinter Informationsständen, wo sie Geschichten zu den Tieren und der Natur anhand von ausgestellten Objekten erzählen.
Wer sind diese Guides und was ist ihr Antrieb? Wie wird man eigentlich Guide im Burgers’ Zoo? Und was erzählen diese Guides unseren Besuchern? In unserer ersten Folge begleiten wir einen Guide durch den Ocean: Wir stellen Daniël Kramer vor!
Daniël Kramer ist 32 Jahre alt und stolzer Vater zweier Söhne: Ivan (8) und David (4). Er hat im Februar 2015 seine Ausbildung zum Tierpark-Guide begonnen und ist inzwischen seit mehr als drei Jahren begeistert in unserem Park unterwegs. Er schätzt, dass er durchschnittlich einmal alle zwei Wochen in unserem Park als Führer zu finden ist, in regen Zeiten auch etwas häufiger. Daniël berichtet, dass der Kurs zum Tierpark-Guide in Burgers’ Zoo eigentlich immer mit einer Ausbildung in der Mangrove beginnt. In einem etwa dreimonatigen Kurs nimmt man durchschnittlich alle 14 Tage abends an dem zwei- bis dreistündigen Unterricht beim Ausbildungsleiter des Arnheimer Zoos teil. An jedem Abend nimmt man Unterrichtsstoff durch, den man als Hausaufgabe vorbereiten und lernen muss. Dieser Unterrichtsstoff ist von Burgers’ Zoo auf verschiedenste Themen und Aktivitäten zugeschnitten und befasst sich ausnahmslos mit den Tieren und der Natur des Parks. Am Anfang ist man ein Jahr lang nur in der Mangrove tätig. Man sammelt Erfahrungen an einem Informationsstand und lernt den Umgang mit den unterschiedlichsten Besuchern. Anschließend wendet sich der Unterricht den anderen Öko-Displays in Burgers’ Zoo zu und die „Auszubildenden“ trainieren auch, Gruppenführungen zu übernehmen. Inzwischen hat Daniël unter anderem die Themen Bush, Desert, Ocean und Safari durchgenommen und darf auch in diesen Zoobereichen Führungen übernehmen. Daniël hat an dem Kurs besonders gefallen, dass man erst allgemeine Grundlagen erhält und sich anschließend in allerlei Spezialthemen vertiefen kann.
Daniël ist in Roosendaal in der niederländischen Provinz Noord-Brabant geboren und aufgewachsen, hat verschiedene Ausbildungen gemacht und sich schließlich – nach einer vierjährigen Fachoberschulausbildung im Bereich „Audiovisuelle Technik“ in Ede – in Arnheim, der Hauptstadt der Provinz Gelderland, niedergelassen. Er wollte sich gerne ehrenamtlich engagieren, weil er der Gesellschaft etwas zurückgeben wollte. Tiere und Tierparks haben ihn zudem immer schon sehr interessiert – und das ist bis heute so! In seiner Freizeit macht er auch gerne Naturspaziergänge und einmal im Halbjahr nimmt er an einem LARP-Event (Live Action Role Play) teil, das meist ein ganzes Wochenende dauert. Schätzungsweise 150 verschiedene Spieler nehmen an diesen Live-Rollenspielen teil und übernehmen dabei in einer völlig anderen Welt eine eigene Rolle. Daniël findet es toll, dass er bei diesem Hobby sehr kreativ sein kann und verschiedene gute Freunde gefunden hat.
Die Ausbildung zu einem Tierpark-Guide ist sehr umfangreich und thematisiert beispielsweise auch den praktischen Aspekt, was eine gute Führung ausmacht. So sollte man dafür sorgen, dass man eine Geschichte erzählt, die gut läuft und einen roten Faden hat. Aber auch der Einsatz der Stimme an verschiedenen Orten ist ein Thema: Im Ocean bei großem Besucherandrang muss man die Stimme ganz anders einsetzen als in einem ruhigen Moment in der Mangrove.
Auf die Frage, warum er heute den Ocean ausgewählt hat, erzählt Daniël, dass die Besucher vor allem in diesem Öko-Display in eine ganze andere Welt eintauchen, eigentlich so ähnlich wie bei den Live-Rollenspielen. In eine Unterwasserwelt, die man normalerweise nur als Taucher kennenlernen kann. Der Aufbau des Ocean erzählt dabei eine Geschichte an sich: wie man als Besucher eine Abenteuerreise unternimmt, die an einem tropischen Strand beginnt und dann über die Lagune in die farbenfrohe Welt des tropischen Korallenriffs führt. Plötzlich steht man am Rand des Riffs und schaut über den unermesslichen offenen Ozean, und allmählich erreicht man unter einem Hafensteg wieder das Land, während der Adlerrochen und der Stechrochen anmutig über einem schwimmen. Aber auch die gesamte Technik, die für das Management des Ocean nötig ist, bildet eine faszinierende Geschichte.
Sein Interesse an Technik lässt Daniël mit viel Enthusiasmus und Freude im alltäglichen Leben beim Sender RTV Utrecht als Techniker arbeiten. Bei seiner Arbeit ist er verantwortlich für die Bedienung der Geräte, aber auch für deren Wartung und die Lösung technischer Probleme, die sich in einem Studio ergeben. Bevor er die Stelle bei RTV Utrecht antrat, hatte er ein Jahr lang Erfahrungen im Mediapark in Hilversum bei verschiedenen landesweiten Produktionen gesammelt. Es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der auch Themen wie Software, Editing, Radio, Fernsehen und immer stärker soziale Medien eine Rolle spielen.
Mit glänzenden Augen, die die Leidenschaft für seine Arbeit als Zooführer noch unterstreichen, erzählt Daniël, dass die Guides vor allen Dingen begreifen müssen, dass sie nicht alles wissen können. Aber wenn man seine Wissensgrenzen offenbart, bekommen die Besucher eine klare und wahre Geschichte, denn es gibt noch genügend andere Themen, über die man als Guide eine Menge weiß. Diese Tatsache durchzieht auch den gesamten Ausbildungskurs. Bei den regelmäßigen Tests bekommt man für keine Antwort auf eine Frage null Punkte. Wenn man dagegen eine falsche/ausgedachte Antwort gibt, wird ein Punkt abgezogen. Als Zooführer hilft man den Besuchern, „sehen“ zu lernen, und weist sie auf interessante Details hin: „Haben Sie das schon gesehen? Wenn man sich mit dieser Einstellung umschaut, gibt es plötzlich so viel zu entdecken! Der Ocean ist dann wirklich magisch und außergewöhnlich.“
Auf die Frage nach seinen persönlichen Lieblingsorten im Ocean antwortet Daniël, dass er das lebendige Korallenriff ausgesprochen faszinierend findet, weil sich dort so viele Dinge abspielen. Das Riff ist wie ein lebendiges Bild, das kontinuierlich in Bewegung ist und immer wieder neue Erlebnisse bietet. Auch die große Scheibe des Haifischbeckens, wo die Besucher über den offenen Ozean schauen und Haie auftauchen und verschwinden sehen, ist nach Daniëls Meinung ein tolles, weites Panorama. Haie sind zudem äußerst faszinierende Tiere, die viele Besucher besonders ansprechen. Sie sind stark, aber gleichzeitig auch sehr verwundbar.
Wann ist eine Führung – so fragen wir Daniël – gelungen? „Wenn die Besucher eine schöne Zeit gehabt und sie wirklich genossen haben. Wenn sie etwas gesehen haben, woran sie sonst wahrscheinlich vorbeigegangen wären. Und wenn ich das Gefühl habe, dass ich den Leuten etwas beibringen konnte, wodurch sich ihr Wissen erweitert hat, aber vor allem ihr Verständnis für die Tiere und die Natur gewachsen ist.“
Burgers’ Zoo möchte seinen Besuchern die Leidenschaft, das Staunen und die Bewunderung für die Tiere und die Natur gerne vermitteln. Dabei spielen die Tierpark-Guides eine bedeutende Rolle. Wir hoffen, dass auch Daniël seine Begeisterung noch lange mit unseren Gästen teilen möchte!
Nun ist es offiziell: Der junge Leopardenhai, der am 5. Januar 2024 aus seinem Ei im Burgers‘ Zoo sc…
5 August 2024
Der Bestand in unserem „Kleinen Ozean“ – dem Becken links vor dem Rochentunnel – muss aufgestockt we…
30 Mai 2024
82 Weichkorallen, 5 Steinkorallen und 6 Seeanemonen: Das ist der ungewöhnliche Inhalt einer Lieferun…
12 März 2024