Die ersten Monate in der Mangrove liegen hinter uns. Seit der Eröffnung ist sowohl vor als auch hinter den Kulissen noch viel passiert, aber die Fische im Seekuhbecken haben sich inzwischen ihren Platz erobert. Aufmerksame Besucher konnten viele Veränderungen beobachten. Verschiedene Arten schoben sich zunächst eine Weile an der langen Scheibe entlang, um später aus dem Bild zu verschwinden. Heute wollen wir uns mit einer der größeren Fischarten im Seekuhbecken, dem Quetzalbuntbarsch oder Paraneetroplus synspilus, beschäftigen.
Als die Mangrove gebaut wurde, haben wir uns mit Kollegen aus unserem Tierpark, Mitarbeitern anderer Publikumsaquarien und einigen privaten Aquarienbesitzern darüber beraten, welche Fische im Seekuhbecken angesiedelt werden sollten. Jeder war Experte auf einem bestimmten Gebiet. Es war sehr anregend, auf diese Weise Informationen zu sammeln und eine Vorstellung davon zu entwickeln, welche Arten für ein so großes Becken am besten geeignet sind. Erfahrungen mit zentralamerikanischen Süßwasserfischen in einem Dreihundert-Liter-Aquarium sind reichlich vorhanden, aber ein Becken, das eine Million Liter Wasser fasst, ist eine ganz andere Hausnummer. Bei den Buntbarschen fiel die Wahl auf sechs Arten. Wir haben bewusst nicht die größten Vertreter aus der Familie der Buntbarsche ausgewählt, weil diese für andere Arten zu dominant werden könnten.
Wenn man dieses Schimpfwort zu hören bekommt, ist das normalerweise kein Grund stolz zu sein, aber bei den Quetzalbuntbarschen ist man eindeutig „der Herr im Haus“, wenn man einen „dicken“ Kopf, einen sogenannten Stirnbuckel, hat. Die dominantesten Männchen im Seekuhbecken werden einen solchen Stirnbuckel ausbilden und damit kenntlich machen, wer das Sagen hat. Darüber hinaus sind die Männchen bei dieser Art ein Stück größer als die Weibchen. Der Quetzalbuntbarsch kann eine Größe von bis zu dreißig Zentimetern erreichen und verhält sich anderen Arten gegenüber eher ruhig. Wobei „eher ruhig“ bei Buntbarschen immer noch ein verhältnismäßig ausgeprägtes Territorialverhalten beinhaltet. Insbesondere während der Brutpflege werden die Messer gewetzt.
Kurz nachdem alle Buntbarsche ins Becken eingezogen waren, sonderten sich einzelne Paare ab, woraufhin auch die ersten Eiablagen nicht lange auf sich warten ließen. Die Buntbarscharten im Seekuhbecken zählen zu den sogenannten Substratlaichern. Manchmal kann man einen ganzen Klumpen ihrer Eier entdecken (ab und zu sogar in der Nähe der Scheibe), der sorgsam von den Eltern bewacht wird. Ein Gelege der Quetzalbuntbarsche kann bis zu tausend Eier enthalten – mit dem entsprechenden Ergebnis: Schon nach wenigen Monaten waren verschiedene Buntbarscharten mit der Pflege ihrer Jungtiere beschäftigt. Unter den jungen Fischen, die man nun durch das Becken schwimmen sieht, befinden sich auch Sprösslinge des Quetzalbuntbarschs. Sie werden zunächst noch von den Eltern bewacht, stechen aber schon bald alleine „in See“. Buntbarsche sind Allesfresser, sie ernähren sich von pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln, folglich auch von kleinen Fischen. Zurzeit ist im Seekuhbecken noch viel Platz, aber wenn es voller wird, wird sicherlich ab und zu ein junger Fisch verputzt werden. Erst dann wird die Natur Belizes wirklich in Arnheim angekommen sein.
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