Wer kennt sie nicht: mit Knoblauch angebraten ein wahrer Genuss! Auch Fische lieben Garnelen. Doch wussten Sie, wie interessant es ist, sich diese Tiere einmal ganz genau anzusehen? Im Ocean leben die Garnelen im Nachtkorallenbecken.
Die vielleicht bekannteste Garnele des Riffs ist die Putzgarnele. Diese rotweiße Garnele mit ihren weißen Antennen hat ein recht auffälliges Äußeres. Gerade weil wir wissen, dass Garnelen eine beliebte Mahlzeit sind, scheint dies nicht gerade schlau. Aber die Putzgarnele möchte gerne Fische auf sich aufmerksam machen. Ihre Aufgabe ist es nämlich, Parasiten, Schmutz und überschüssigen Schleim von diesen Fischen zu entfernen. Sie ist eine Reinigungskraft, die dank ihrer Arbeit nicht im Magen des Fisches verschwindet. Auch die Scherengarnele ist auffällig gefärbt und von Beruf Reinigungskraft. Viele andere Garnelenarten haben weniger auffällige Farben und verstecken sich tagsüber in Grotten zwischen Steinen oder Korallen. Nachts gehen sie auf die Suche nach allem, was essbar ist. Die Putzgarnele dagegen arbeitet tagsüber.
Garnelen besitzen eine regelrechte Werkzeugkiste voller Hilfsmittel: Bei den Antennen erklärt sich von selbst, dass sie als Fühler dienen, um die Umgebung abzutasten. Die kleinen Scheren am Ende der vordersten Beinchen sind Messer und Gabel zugleich. Dann folgen noch acht Schreitbein-Paare. Unter dem Hinterleib befinden sich vier bis fünf Paar Schwimmbeine. Manchmal werden sie zum Schwimmen verwendet, manchmal bei der Paarung. Das Weibchen nutzt die Schwimmbeine sogar als eine Art Beutel für ihre Nachkommen. Sie versteckt an dieser Stelle die Eier, die sie einige Wochen bei sich trägt, bevor die Garnelenlarven in die weite Welt hinausziehen. Auch das Maul sieht mit seinen sechs verschiedenen Mundteilen merkwürdig aus. Jedes Teil hat seine eigene Aufgabe beim Fressen und für die Atmung.
Manchmal liegt eine Garnele auf dem Boden des Aquariums. Es sieht dann so aus, als ob sie tot wäre, denn sie bewegt sich nicht. Sie scheint auch nicht zu schlafen. Das ist die Haut einer Garnele. Garnelen häuten sich ebenso wie Krabben, um wachsen zu können. Das Skelett der Garnele befindet sich außen und kann nicht mitwachsen. Darum zieht die Garnele regelmäßig ihre Haut aus und pumpt sich mit Wasser auf, wodurch sie größer wird. Danach wird die Haut wieder fest. So wächst die Garnele; zu Beginn häutet sie sich wöchentlich, als erwachsene Garnele einmal alle zwei oder drei Monate.