Im Englischen wird diese Art „Zebra Shark“ genannt. Das erwartet man eigentlich nicht, wenn man einen erwachsenen Leopardenhai sieht. Es ist eher das Junge, das ein Zebramuster hat. Das schwarz-weiße Streifenmuster ändert sich, wenn der Hai älter wird. Ein junges Weibchen ist kürzlich aus dem Aquarium von Paris gekommen, wo sie vor acht Monaten geboren wurde. Sie befindet sich jetzt in der Zwischenfase zwischen Zebra und Leopard.
Bereits viele Jahre lang versucht man, diese Art im Ocean zu züchten. Leopardenhaie sind eierlegende Haie. Die Eier, die bis zu 30 Zentimeter lang sein können, werden mit langen Fäden an einer Koralle oder einem Stein befestigt. Nach ungefähr fünf Monaten kommt dann ein Miniaturhai zur Welt. Das erste Leopardenhaipaar brachte im Ocean im Jahr 2003 ein Junges zur Welt, kurz bevor das Paar an einer bakteriellen Infektion starb. Das heutige Paar hatte bisher keine Jungen. Die größte Frage ist natürlich, warum es bis heute keine befruchteten Eier gibt. Das Weibchen produziert bereits zwei Jahre lang „leere Eier“ ohne Eidottermaterial. Das kommt bei Haien übrigens auch in der Natur viel öfter vor als beispielsweise bei Vögeln, wie man an den vielen leeren, aber ganzen Eihüllen, die man am Strand findet, erkennen kann. Eine innere körperliche Untersuchung beim Weibchen zeigte keine Anomalien, also geht die Suche weiter.
Das Männchen wurde ein Jahr lang bei einem alleinstehenden Weibchen im Aquarium von Hamburg untergebracht. Auch hier wurde kein positives Ergebnis erzielt. Es liegt daher möglicherweise am Männchen. Untersuchungen der Spermaqualität erwiesen, das hier die Ursache nicht zu finden ist. Es ist natürlich so, dass die Forschung diesbezüglich noch in den Kinderschuhen steckt. Es ist nämlich bisher wenig über die Aktivität von Spermazellen bei Haien bekannt. Wir sind sogar einen Schritt weitergegangen, indem wir Sperma bei dem Weibchen eingebracht haben. Bei Haien ist es nicht unbedingt wichtig, dass sie genau in diesem Augenblick begattet werden, um befruchtete Eier zu bekommen. Ein gutes Beispiel ist die Vorgehensweise des Aquariums von Chicago. Einmal pro Jahr wird das Männchen für die Dauer einer Woche bei zwei Weibchen untergebracht. In dieser Woche finden Paarungen statt. Anschließend wird das Männchen wieder in ein anderes Aquarium umgesiedelt. Daraufhin produzieren die Weibchen für den Rest des Jahres befruchtete Eier. Der genaue Mechanismus, der dahinter steckt, ist noch immer nicht bekannt. Wird das Sperma eingelagert oder werden die befruchteten Eier in ihrer Entwicklung gebremst? Wahrscheinlich ist Letzteres am plausibelsten. Außergewöhnlich ist es auf alle Fälle.
Aber noch einmal kurz zurück zum Einbringen von Sperma beim Weibchen: die bekannte künstliche Befruchtung. Eine Technik, die noch nie bei einem Hai durchgeführt wurde. Nach einigen Erkundigungen zeigte sich, dass sich eine australische Gruppe auch zufällig damit beschäftigte. Das sind wichtige Schritte für die Entwicklung von Zuchtprogrammen für Haie. Wenn diese Techniken funktionieren, wird die Organisation langwieriger Transporte mit erwachsenen Tieren überflüssig. Man sendet einfach ein Döschen. Leider ist es noch nicht soweit. Aber die Zukunft lacht einem zu, wenn man daran denkt. Die künstliche Befruchtung beim Leopardenhai in Burgers’ Zoo hat leider noch nicht zum Erfolg geführt. Wir sind noch nicht dahintergekommen, ob dies an einem Fehler unsererseits liegt oder ob es ein medizinisches Problem beim Weibchen gibt.
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