Im der vorigen News schrieben wir über Genforschung an allen Schimpansen des Europäischen Zuchtprogramms. Die Studie ist noch nicht abgeschlossen, aber es gibt bereits mehr Klarheit darüber, zu welcher Unterart die jeweiligen Tiere gehören. Die Erkenntnisse dieser Studie haben zu Anpassungen innerhalb unserer Schimpansengruppe geführt. Am 18. November 2015 begrüßten wir drei neue Schimpansinnen im Königlichen Burgers’ Zoo!
Für die 26-jährige Móni beginnt ein völlig neues Kapitels ihres Lebens. Móni wurde im Zoo des ungarischen Veszprém geboren und mit der Flasche aufgezogen. Dieser Zoo nahm jedoch vor einiger Zeit auch Schimpansen der Stiftung AAP auf und Móni konnte keinen Anschluss an diese Gruppe finden. Sie lebt bereits seit langer Zeit abgesondert von ihren Artgenossen. Das war selbstverständlich keine wünschenswerte Situation! Ihr Umzug war daher notwendig, obwohl Móni als ein Hybrid nicht als neues Zuchttier für unsere Gruppe in Frage kommt. Biologen und Affenpfleger konnten nur hoffen, dass die sozialen Fähigkeiten dieser Schimpansin trotz ihres vorübergehenden einsamen Lebens noch in Ordnung waren.
Im dänischen Givskud Zoo möchte man die Abteilung mit Schimpansen schließen. Deshalb wurde mithilfe des EEP nach Plätzen für ihre Tiere gesucht. Die 40-jährige Marlene und ihre 23-jährige Tochter Erika wurden an Burgers’ Zoo weitervermittelt. Normalerweise bleiben Schimpansinnen in der Natur nach der Pubertät nicht in ihrer Geburtsgruppe. Doch die Bindung zwischen Mutter Marlene und ihrer Tochter Erika ist sehr stark. Marlene ist eine reinrassige westliche Schimpansin, Erika ein Hybrid.
Der Prozess, einer bestehenden Gruppe neue Mitglieder hinzuzufügen heißt im Zoo-Jargon „Annäherung“. Bei manchen Tierarten verlaufen diese Annäherungen in der Regel schnell und einfach, dies gilt jedoch nicht für Schimpansen. Der Prozess fordert von Biologen und Pflegern viel Wissen und Geduld und erfordert zusätzlich eine extra Portion Glück. Vom EEP aus beraten uns zwei Schimpansen-Experten auf Abstand über die Annäherungsschritte. Es ist klar, dass dies viel mehr bedeutet als die Kiste mit den Tieren nach dem Umzug auszuladen und die Schiebetüren zum Schimpansengehege zu öffnen.
Daher können Besucher die drei neuen Schimpansen zum Zeitpunkt des Schreibens und wahrscheinlich auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der ZieZoo meist noch nicht sehen. In separaten Gehegen in einem abgeschirmten Bereich wird noch hart an der Annäherung gearbeitet. Die ersten Schritte - das Treffen zwischen Móni und unserer Morami, eine Enkelin der berühmten Schimpansenmama, hoch im Rang und sehr sozial - sind jedenfalls gut verlaufen. Aber es müssen noch viele Schritte folgen, bevor die drei Neulinge mit unseren 14 Schimpansen eine einheitliche Gruppe bilden. Wir halten Sie sicher auf dem Laufenden.
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