Die Stiftung Future For Nature (FFN) engagiert sich für den Schutz der Natur, indem sie weltweit junge Naturschützer unterstützt. Jedes Jahr veranstaltet die FFN eine feierliche Preisverleihung, auf der drei Gewinner jeweils 50.000 Euro für die Durchführung ihres Naturschutzprojekts in Empfang nehmen dürfen. Der Burgers’ Zoo ist der Hauptsponsor der FFN und zugleich Sitz der Stiftung. Als die diesjährigen Future For Nature Awards überreicht wurden, jährte sich dieses Event bereits zum 14. Mal.
Die Gewinner des Jahres 2021, Mónica Torres aus Guatemala, Mohsen Rezaie-Atagholipour aus dem Iran und Karolina Araya Sandoval aus Chile, durften im Mai ihre Schecks in Empfang nehmen. Normalerweise findet aus diesem Anlass eine Gala im Safari Meeting Centre statt, aber seit Ausbruch der Corona-Pandemie wird die Preisverleihung digital durchgeführt. Das sollte jedoch die Freude nicht trüben, denn auch als Online-Event handelt es sich um ein prestigeträchtiges Ereignis. Neben Saba Douglas-Hamilton als jährlicher Gastgeberin war dieses Jahr der bekannte Naturfotograf Frans Lanting als Ehrengast geladen. Er hielt eine inspirierende Rede über sein Leben und seine Arbeit als Naturschützer.
Die drei Gewinner dieses Jahres werden in die FFN Family aufgenommen. Diese „Familie“ umfasst alle Naturschützer, die seit der Gründung der FFN im Jahr 2008 den Award gewonnen haben: Inzwischen sind dies 42 Preisträger aus 29 Ländern. Das bedeutet, dass die FFN insgesamt bereits 2.100.000 Euro vergeben hat, um junge Naturschützer bei der Verwirklichung ihrer ehrgeizigen Ziele zu unterstützen. Die FFN Family ist ein Netzwerk, in dem die Preisträger einander begegnen, voneinander lernen und sich gemeinsam fortbilden können, um so den Kampf für den Naturerhalt so effizient wie möglich fortzusetzen.
Möchten Sie die FFN besser kennenlernen oder mit einer Spende unterstützen? Besuchen Sie die Website www.futurefornature.org oder folgen Sie uns in unseren Social-Media-Kanälen.
Besuchen Sie für eine Spende die Website www.futurefornature.org/donate. Information zum diesjährigen Event finden Sie unter www.futurefornature.org/virtual-award-event-2021.
Die Abronia campbelli, eine Echse aus der Gattung der Baumschleichen, galt lange Zeit als ausgestorben, bis die diesjährige FFN-Preisträgerin Mónica Torres das kleine Tier im Jahr 2009 wiederentdeckte. Diese Echse kommt ausschließlich in Guatemala vor und ist vom Aussterben bedroht. Ein Grund für die Bedrohung ist, dass viele Einheimische glauben, die Echse sei sehr gefährlich und könne Menschen tödlich verletzen. Folglich wurden Abronia campbelli-Echsen bis vor Kurzem bei jeder Gelegenheit systematisch getötet.
Mit ihrem Preisgeld will Mónica Torres den Fortbestand der kleinen Reptilien sicherstellen. Dafür leistet sie in erster Linie Aufklärungsarbeit. Sie überzeugt die örtliche Bevölkerung davon, dass die Abronia campbelli keineswegs gefährlich und sogar wichtig für das Ökosystem ist. Zudem versucht sie, Wilderer davon abzuhalten, die Echsen zu fangen. Sie geht dafür den klugen Weg, die Wilderer in ihre Projekte einzubeziehen und ihnen die Bedeutung des Naturschutzes zu vermitteln. Viele der örtlichen Wilderer sind sich nicht darüber im Klaren, dass sie etwas Falsches tun. Indem Mónica die Wilderer auf ihre Seite bringt, vergrößert sie ihr Team und verkleinert die Bedrohung. Dabei setzt sie sich durchaus persönlichen Gefahren aus, denn in einigen Fällen sind die Wilderer bewaffnet und wenig gesprächsbereit.
Eine weitere Bedrohung für die Abronia campbelli ist der Verlust von Lebensraum. Ein großer Teil ihres Habitats ist durch Rodung und Landwirtschaft verschwunden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, arbeitet Mónica mit der lokalen Bevölkerung zusammen und schließt Kompromisse, die Mensch und Natur gleichermaßen zugutekommen. Ein Aufforstungsprojekt und Initiativen zur Wiederherstellung von Lebensräumen, die Mónica initiiert hat, sind äußerst erfolgreich. Eine Million Quadratmeter Lebensraum sind bereits neu entstanden. Durch den Aufbau eines Zucht- und Auswilderungsprogramms konnte Mónica außerdem fast 300 junge Abronia campbelli-Echsen in die freie Wildbahn entlassen und so die verbliebene Population stärken.
Die Kooperation mit Wilderern und der örtlichen Bevölkerung hat die junge Naturschützerin dazu inspiriert, das Projekt „Conservation Abronia“ ins Leben zu rufen. Es soll dazu dienen, die Harmonie zwischen Mensch und Tier wiederherzustellen. Mónica Torres hat bereits große Erfolge erzielt, freut sich jedoch, mit ihrem FFN Award nun noch mehr Menschen erreichen, aufklären und inspirieren zu können.
Mohsen Rezaie-Atagholipour war schon als Kind von der Meereswelt fasziniert. Für seine Ausbildung zog er an die Südküste des Irans um und studierte Meeresbiologie. Nach vielen Jahren der Forschung wollte Mohsen schließlich sein Engagement erweitern und die Tiere, über die er so viel gelernt hatte, aktiv schützen.
Als Mohsen erfuhr, dass Haie und Rochen im Persischen Golf als Beifang in die Netze der Fischer geraten, wollte er sofort etwas dagegen unternehmen. Er war schockiert, dass den Fischerbooten in dieser Region in nur zwei Monaten rund zehn Millionen Haie und Rochen ins Netz gehen. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, gründete er die Organisation QECI: die erste gemeinnützige Organisation im Iran, die sich dem Schutz von Haien und Rochen widmet.
Naturschutz lässt sich im Iran aufgrund der zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Sanktionen nur schwer umsetzen. Für die Verantwortlichen des Landes ist Naturschutz kein wichtiges Thema und so kann Mohsen nicht mit staatlicher Unterstützung rechnen. Der Gewinn des FFN Awards versetzt ihn jedoch in die Lage, langfristig auf die Einführung einer nachhaltigeren Art des Fischfangs im Persischen Golf hinzuwirken. Außerdem klärt er örtliche Fischer darüber auf, wie sie durch die Verwendung spezieller Netze weniger Beifang verursachen. Gleichzeitig bringt er ihnen bei, wie sie die Meerestiere, die nicht für den Fang bestimmt sind (und trotzdem als Beifang in den Netzen landen), am besten und schnellsten ins Meer zurücksetzen können.
Für Mohsen Rezaie-Atagholipour ist das Beste am Gewinn des FFN Awards, dass er nun mehr Menschen erreichen und über die Probleme am Persischen Golf informieren kann. Er möchte möglichst viele zum Nachdenken anregen: darüber wie sich der menschliche Fußabdruck auf der Erde verkleinern lässt. Er ist davon überzeugt, dass Menschen und Tiere in Harmonie zusammenleben können, wenn wir Menschen wieder einen Bezug zur Natur entwickeln und sie bewusst wahrnehmen.
Auch die dritte Gewinnerin des diesjährigen FFN Awards, Karolina Araya Sandoval, setzt sich für den Erhalt der Natur in ihrem Heimatland – in diesem Fall Chile – ein. Sie kämpft gegen das Eindringen des Menschen in die letzten verbliebenen Lebensräume der Aricaelfe.
Die Aricaelfe, eine Kolibri-Art, ist der kleinste Vogel Chiles: Sie wiegt nur 2,5 Gramm und misst vom Schnabel bis zur Schwanzspitze 7,5 Zentimeter. Das kleine Tier ist vom Aussterben bedroht, weil die örtliche Bevölkerung einen Großteil seines Lebensraumes zerstört hat, um diesen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Als Karolina den kleinen Kolibri kennenlernte, war es Liebe auf den ersten Blick. Sie fand es unerträglich, dass diese wunderbaren Vögel vertrieben werden und entschied sich, etwas dagegen zu unternehmen.
Mit ihrer Organisation „Picaflor de Arica“ hofft Karolina, im Wald wieder Harmonie herzustellen, indem sie die lokale Bevölkerung involviert und inspiriert. So hat sie kürzlich einen Schreibwettbewerb organisiert, an dem 2.500 Kinder teilnahmen. Die Werke der kleinen Schriftsteller wurden anschließend publiziert. Auf diese Weise hat Karolina einerseits dem Kolibri zu mehr Bekanntheit verholfen und andererseits die örtlichen Schulen mit dem Gewinn der verkauften Bücher unterstützt. Karolina und ihr Team widmen sich außerdem dem Studium der kleinen Vögel und ihrer Bedürfnisse. Ziel ist es, einen möglichst optimalen Lebensraum für die Kolibris zu schaffen.
Durch die Zusammenarbeit mit einer Universität vor Ort kann Karolina ihren Lieblingsvogel noch besser erforschen. Beispielsweise möchte sie durch die Untersuchung verschiedener Pflanzenarten feststellen, welche für die Kolibris am besten geeignet sind. Viele ursprüngliche Gewächse wurden von Neophyten verdrängt. Karolina will alte Pflanzen gezielt neu anpflanzen, um die Aricaelfe zu unterstützen. Zudem hat die Naturschützerin kürzlich ein Gebiet entdeckt, in dem sich relativ viele Nester befinden. Durch die Überwachung und den Schutz dieses Gebiets können nun viele junge Kolibris in Sicherheit aufwachsen.
Der Gewinn des FFN Awards versetzt Karolina Araya Sandoval in die Lage, das „nestreiche“ Gebiet zu kaufen. So ist dieser Lebensraum dauerhaft vor dem Vorrücken der Landwirtschaft geschützt. Darüber hinaus möchte Karolina eine Pflanzenzuchtstation einrichten, um einheimische Pflanzen zu kultivieren und diese in den letzten drei Tälern, in denen die Aricaelfe bisher überlebt hat, anzupflanzen.
Am Donnerstag, den 17. Oktober 2024, verlässt ein 32 Jahre altes Breitmaulnashorn den Burgers’ Zoo i…
17 Oktober 2024
Ein riesiger roter Drache wird ab Samstag, den 12. Oktober, als Prunkstück der Veranstaltung Fantast…
10 Oktober 2024
Der Königliche Burgers’ Zoo wurde mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Michelin vergibt Sterne n…
26 September 2024