Wer kann sich noch an diesen erfolgreiche Rapsong der neunziger Jahre erinnern? Keine Ahnung, wer mit diesem Text gemeint war? Das Lied war sicherlich nicht für eine neugeborene Ringelrobbe geschrieben! Es wäre wohl passend gewesen, auch wenn wir die Neugeborenen bei Tieren in Burgers’ Zoo nicht Babys, sondern Fohlen, Kälber oder einfach Junge nennen ... Ringelrobben werden in der Regel bei winterlicher Kälte in Eishöhlen geboren und sehen mit ihrem hellen, plüschigen Fell und den riesigen dunklen Augen entzückend aus.Momentan ist wieder so eine Welpe (das ist der korrekte Name für einen jungen Seehund) in Burgers’ Zoo zu bewundern.
Mitte Februar wurde die Ringelrobben-Welpe geboren. Es ist bereits die dritte Geburt in unserem Tierpark und das ist ziemlich außergewöhnlich. Ringelrobben sind eher selten in Tierparks vertreten. Soweit bekannt ist, wurde das erste Junge in der europäischen Tiergeschichte im Februar 2012 hier in Burgers’ Zoo geboren. Leider trank das Junge nicht gut und überlebte die ersten kritischen Tage nicht. Im Jahr 2013 gelang die Aufzucht eines Welpen und damit hatten wir eine einmalige Sensation. Das damals geborene Tier ist inzwischen erwachsen und in einen französischen Tierpark umgezogen. Und nun 2016 wieder ein Kleines!
Ringelrobben haben eine besondere Fortpflanzungsbiologie. Diese kleine Seehundeart paart sich im Wasser. Die Paarung und die Befruchtung der Eizelle erfolgen bei Ringelrobben meistens innerhalb eines Monats nachdem ein Weibchen ein Junges zur Welt gebracht hat. Nach den ersten paar Zellteilungen wird bei der Entwicklung des Embryos erst eine Pause von etwa drei Monaten eingelegt. Erst danach entwickelt sich der Embryo weiter und erst nach weiteren acht Monaten Tragezeit wird ein ungefähr vier Kilo schweres Junges geboren. Dieses Phänomen der „verlängerten Tragezeit“ sehen wir bei einigen Seelöwen und Seehunden wie auch bei einigen Bärenarten. Evolutionär gesehen sind diese Tierarten auch am engsten miteinander verwandt innerhalb der Raubtiere, das ist offensichtlich ein „altes Merkmal“.
Junge Ringelrobben kommen mit einem gelblich-lichtbraunen Fell, dem Lanugo, zur Welt. Das Fell des Neugeborenen schützt wunderbar vor der eiskalten Luft. Die langen Haare halten nämlich ein isolierendes Luftkissen zwischen den Haaren fest. Im Wasser dagegen werden die langen, dünnen Haare platt an den Körper gedrückt, deshalb isoliert dieses Fell nicht so gut im kaltem Wasser. Ringelrobben werden deshalb auch nicht im Wasser geboren, sondern in einer Eishöhle an Land. Im Allgemeinen wurde die Eishöhle von der Mutter so angelegt, dass sie nur einen Unterwassereingang hat. Das ist sicherer in Bezug auf den größten natürlichen Feind, den Eisbär. Das Junge verbringt seine ersten Lebenswochen beinahe ausschließlich in der Höhle.
Bei vielen Seehundarten bleibt die Mutter während der gesamten Säugeperiode bei dem Jungen und frisst in dieser Zeit nichts. Bei Ringelrobben ist dies jedoch anders. Studien in freier Wildbahn deuten darauf hin, dass die Mutter bei dieser Spezies weniger als ein Fünftel der Zeit bei ihrem Jungen ist. Dreimal pro Tag säugt sie ihr Junges. Durch die fette Muttermilch – fetter als Schlagsahne – wird das Junge schnell kräftiger. Mit sechs Wochen wird das Junge bereits nicht mehr gesäugt. Dann wiegt es schon zwischen 12 und 22 Kilo. Mit der Entwöhnung endet auch die Versorgung durch die Mutter.
Ringelrobben können bald nach der Geburt schwimmen. Das zeigte auch unser Junges, das bereits nach weniger als einer Woche im Bassin zu finden war! Aber weil so ein Junges noch keine wirklich isolierende Speckschicht aufgebaut hat, bleibt es nicht lange im Wasser. Ganz gewiss nicht in der Natur, in arktischen Gewässern! Die Neugeborenen anderer Arten Pelzrobben bleiben hingegen an Land, bis sie sich gehaart haben. Das Sich-haaren findet bei Ringelrobben normalerweise mit sechs bis acht Wochen statt. Wer das Junge aus diesem Jahr noch in seinem Lanugo-Fell sehen will, muss schnell sein!
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