Der Burgers’ Zoo ist nicht nur ein Tierpark, sondern auch ein anerkannter botanischer Garten. Das Jahresthema der Niederländischen Vereinigung Botanischer Gärten „Pflanze und Insekt“ passt besonders gut zu uns. Dieses Jahr beleuchten wir in jeder Ausgabe der ZieZoo einen anderen Aspekt der Beziehung zwischen Pflanzen und Insekten. In dieser Ausgabe geht es um die Beziehung zwischen Wirtspflanze und Schmetterlingsraupe.
Jeder liebt Schmetterlinge, aber keiner mag Raupen. Das ist vielleicht ein wenig zu schwarz-weiß ausgedrückt, für viele Gartenliebhaber trifft es jedoch zu. Natürlich wissen wir alle, dass es die schönen Falter ohne die Vorstadien nicht gäbe – aber die ewig hungrigen Raupen, die an den Pflanzen knabbern, sind uns nicht willkommen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Pflanzen selbst. Ein Schmetterling, der Nektar trinkt und dabei womöglich Bestäubungsarbeit leistet, ist ein gern gesehener Gast. Aber die Raupen, die die Blätter anfressen, möchte auch die Pflanze lieber loswerden. Diese Beziehung zwischen Tier und Pflanze fällt deshalb in die Kategorie Parasitismus.
In der sich ständig weiterentwickelnden Ko-Evolution der Arten kommt es immer wieder zu wechselseitigen Reaktionen. Die eine erfindet eine Verteidigungstaktik, die andere lernt, sich dagegen zu schützen, oder nutzt die Verteidigungstaktik sogar zu ihrem Vorteil. Viele krautige Pflanzen enthalten Alkaloide: Giftstoffe, die sie vor Fressfeinden schützen. Aber was machen manche Raupen? Sie sind gegen die Alkaloide immun und speichern sie in ihrem Körper, sodass sie sich anreichern und die Raupe am Ende viel giftiger ist als die Pflanze. Ein hervorragender Schutz gegen ihre Feinde: Und sie musste das Gift nicht einmal selbst produzieren!
Schmetterlingsweibchen wählen sorgfältig aus, wo sie ihre Eier ablegen. In der Regel entscheiden sie sich für eine Pflanzenart, die ihre Raupen mögen werden. Schließlich ist der Schmetterling viel mobiler als die Raupe. Wenn sich die Mutter also etwas Mühe gibt, über den Geruch die richtige Pflanze zu finden, sind die Raupen nach dem Schlüpfen direkt am richtigen Ort. Die Raupen tropischer Schmetterlinge sind ziemlich wählerisch, wenn es um ihre Nahrung geht. Unsere Raupen in Burgers’ Mangrove mögen zum Beispiel keine einheimischen Pflanzen. Sie müssen sich von bestimmten tropischen Pflanzen ernähren, und für jede Schmetterlingsart sind es unterschiedliche. Oft stehen eine oder einige wenige Arten auf dem Speiseplan, manchmal auch eine ganze Pflanzenfamilie.
Die Bananenfalter (Caligo sp.) aus Mittel- und Südamerika legen ihre Eier normalerweise auf Helikonien ab. Aus dem Ei geschlüpft, beginnen die noch kleinen Raupen zu fressen. Alle paar Tage verdoppeln sie ihr Gewicht und nach fünf Häutungen sind sie etwa 10-12 cm lang. Vor einigen hundert Jahren wurden im tropischen Amerika massenhaft Bananenstauden angepflanzt, die mit den Helikonien verwandt sind. Es gab weibliche Schmetterlinge, die etwas weniger wirtspflanzenspezifisch waren und ihre Eier auf Bananenblättern ablegten. Die Raupen schienen auch auf Bananenblättern zu gedeihen – und zwar noch besser als auf Helikonien. Die Schmetterlinge hatten eine neue und sehr reichhaltige Nahrungsquelle gefunden – ein wichtiger Schritt in der Entwicklung einer sehr erfolgreichen und häufig vorkommenden Schmetterlingsart.
Vor Kurzem haben wir in unserer Mangrove eine solche Umstellung auf alternative Nahrungsquellen selbst erlebt. In den ersten fünf Jahren gab es in Burgers’ Mangrove keine Probleme. Die Bananenfalter legten ihre Eier wie erwartet auf Helikonien und Bananenstauden ab. In diesem Jahr jedoch wählten einige Bananenfalter Kokospalmen zur Eiablage. Und die Raupen können auch diese gut verdauen, wie man an den beträchtlichen Schäden sehen kann, die sie jetzt an den steifen Palmenblättern anrichten. Die Kokospalme ist eine ungewöhnliche Nahrungspflanze für den Bananenfalter, und sie hat ihm offenbar wenig entgegenzusetzen: Es gibt keine natürlichen Gift- oder Bitterstoffe, die die Raupen fernhalten. Im Zusammenspiel von Pflanze und Insekt liegt der Bananenfalter derzeit vorne …
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