Naturschutz ist eines der Hauptziele unseres Zoos. Warum legen wir darauf so viel Wert? Die Natur steht weltweit unter Druck. Wir sind der Meinung, dass wir als Zoo eine aktive Rolle bei den Bemühungen um eine Kehrtwende einnehmen müssen. Trotz der Dominanz der negativen Meldungen in den Nachrichten über die Natur gibt es glücklicherweise auch viele hoffnungsvolle Initiativen. In dieser Artikelserie möchten wir diesen Initiativen die Aufmerksamkeit widmen, die sie verdienen. In der vorliegenden Ausgabe geht es um die wichtige Rolle von Naturschutzerziehung und -bildung.
Naturschutz geht immer Hand in Hand mit der Arbeit mit Menschen. Schließlich lassen sich heutzutage fast alle Bedrohungsfaktoren für Wildtiere, Wildpflanzen und ihre Lebensräume direkt auf menschliches Handeln zurückführen. Deshalb ist es unverzichtbar, dass Naturschutzprojekte ein fundiertes, effektives Bildungs- und Aufklärungsprogramm mit einschließen. Die Vermittlung von Wissen und das Wecken von Bewusstsein und Wertschätzung sind die Voraussetzung für die Bereitschaft, anders zu handeln als bisher. Und diese Bereitschaft ist ihrerseits die Voraussetzung für den langfristigen Erfolg eines Naturschutzprojekts, ansonsten bekämpft man nur die Symptome und nicht die Ursache.
Die Projekte, die der Burgers’ Zoo in den Herkunftsländern gefährdeter Arten unterstützt, beinhalten daher immer auch Aufklärung und Bildung. Auf diese Weise gewinnen wir Mitstreiter in der einheimischen Bevölkerung. Da Gebiete mit hoher Artenvielfalt oft gleichzeitig Regionen mit geringem Wohlstand sind, ist es außerdem sehr wichtig, die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zu berücksichtigen. Das Projekt in Belize, das der Burgers’ Zoo seit vielen Jahren finanziell unterstützt, bietet zum Beispiel mehr als 50 Einheimischen einen Arbeitsplatz. Zudem konnte der vom Burgers’ Zoo gegründete Förderverein „Friends of Belize“ im Winter 2022/23 ganze 28.000 Euro überweisen, um die neuen Kinderclubs namens „Jaguar Cubs“ (Jaguar-Welpen) in mehreren umliegenden Dörfern fortzuführen und auszubauen. Auf diese Weise werden junge Menschen für die Natur und ein umweltbewussteres Leben begeistert.
Aber auch im Burgers’ Zoo selbst spielen Naturschutzerziehung und -bildung eine wichtige Rolle. Ein Bestandteil dieser Arbeit sind auch hier spezielle Kinderclubs, die vor einigen Jahren eingeführt wurden. In diesem Schuljahr sind 100 Kinder Mitglied in einem solchen Club, in dem sie jeden Monat verschiedene Tiere und interessante Naturaspekte kennenlernen. Bei älteren Kindern ist darüber hinaus monatlich ein Bezug zum Umwelt- und Naturschutz Teil des Programms. Die Gruppe der freiwilligen Helfer im Burgers’ Zoo, die sich engagiert und uneigennützig für Naturschutzbildung einsetzen, umfasst mehr als 200 Personen. Im Jahr 2022 haben unsere ehrenamtlichen Guides 935 Führungen durchgeführt und 109 Klassen im Rahmen eines pädagogischen Programms in ihren Schulen besucht. Darüber hinaus verbrachten sie im Zoo mehr als 6.000 Stunden mit der Beantwortung von Fragen an Informationsständen.
Natürlich ist nicht jede Bildungsmaßnahme im Burgers’ Zoo zu 100 Prozent dem Naturschutz gewidmet, denn wir befassen uns auch mit anderen Themen. Dabei treffen wir immer eine wohlüberlegte Entscheidung, mit welchem Thema wir welche Zielgruppe auf welche Weise ansprechen. Im Jahr 2022 haben wir jedoch mehrere Veranstaltungen durchgeführt, bei denen das Thema Naturschutz im Fokus stand. Am Pfingstwochenende organisierten wir die NachbarNatur-Tage (BuurNatuur-Dagen), bei denen unsere heimische Natur im Mittelpunkt stand. Mehrere örtliche Naturschutzorganisationen stellten ihre Arbeit vor und mit zusätzlicher Hilfe von Burgers’ Guides wurden zahlreiche Aktionen zum Mitmachen veranstaltet: der Bau von Bienenhotels, die Untersuchung von Vogelgewöllen, Mini-Führungen zu Fledermäusen und Vogelbeobachtung, „Krautschau“ (Bestimmung und Beschriftung mit Straßenkreide von Pflanzen, die in Pflaster- und Mauerritzen wachsen) und vieles mehr. An verschiedenen Ständen im Zoo fanden während der NachbarNatur-Tage insgesamt mehr als 5.000 Gespräche mit Besuchern statt, und die Evaluierung zeigt, dass diese Veranstaltung sehr gut ankam.
In den letzten Herbstferien haben wir uns dagegen auf den weltweiten Naturschutz konzentriert. Bei einer spielerischen Stempeljagd konnten Kinder an Informationstischen Aufgaben lösen. Wir informierten Jung und Alt über die verschiedenen Projekte, die der Burgers’ Zoo z.B. in Belize oder Vietnam unterstützt, und in einer Fotoausstellung waren schöne Bilder von lokalen „Naturschutzhelden“ und ihrer Arbeit zu bewundern.
Für niederländische Grundschulen bieten wir die Möglichkeit, einen „Experten im Klassenzimmer“ anzufordern, der im Unterricht über gefährdete Arten und die Möglichkeiten zu ihrem Schutz referiert. Junge Profis (Studierende einschlägiger Studiengänge) können sich für eine einwöchige Summer-Masterclass zum Thema „Conservation Biology in Dierentuinen“ (Naturschutzbiologie in Tierparks) anmelden.
Naturschutzbildung findet also im Burgers’ Zoo in den unterschiedlichsten Formen und für verschiedene Zielgruppen statt. Es ist eine sehr wichtige Aufgabe heutiger Zoos, Naturschutzbildung anzubieten und auch anderswo zu fördern. Denn nur gemeinsam können wir erfolgreich die notwendigen Schritte unternehmen, um dem Verlust der Artenvielfalt entgegenzutreten!
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