In dieser neuen Artikelserie beschreiben wir Beispiele für die Tarnung im Tierreich. Es gibt verschiedene Formen der Tarnung, die Tiere einsetzen, um von Raubtieren (oder auch von potenziellen Beutetieren) nicht so leicht wahrgenommen zu werden . Diesmal erklären wir die Tarnungsform der Konterschattierung, auch Gegenschattierung genannt, die sich mehrere Tierarten im Burgers’ Zoo zunutze machen.
Die ersten Tiere, die unsere Besucher sehen, wenn sie den Zoo durch das Eingangstor betreten, sind die Brillenpinguine. So tollpatschig und schwerfällig sich diese außergewöhnlichen Vögel an Land bewegen, so anmutig und geschmeidig gleiten sie beim Schwimmen durchs Wasser. Auffällig ist das schwarz-weiße Federkleid. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass der Pinguin auf der Vorderseite hauptsächlich weiß und auf der Rückseite fast durchgehend schwarz ist. Und das hat einen guten Grund!
Ein natürlicher Feind dieser Pinguine ist der Seebär, ein Verwandter des Seelöwen. Wenn ein Pinguin sich im Wasser befindet und ein Seebär über ihn hinwegschwimmt, ist es günstig, als Pinguin so dunkel wie möglich zu sein, wenn man nicht auffallen will. Schließlich steht die Sonne am Himmel über dem Seebären, der nach unten schaut: dorthin, wo der Pinguin schwimmt. Das Wasser unter dem Pinguin ist ebenfalls dunkel, weil es Richtung Meeresboden nicht mehr vom Sonnenlicht erhellt wird. Irgendwann wird der Seebär wahrscheinlich die schnellen Schwimmbewegungen des Pinguins entdecken, aber es wird schwierig sein, ihn auf Sicht zu verfolgen. Und nur für ein paar Sekunden unsichtbar zu sein, kann den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.
Nehmen wir nun an, der Seebär schwimmt unterhalb des Pinguins und schaut nach oben, gegen das Sonnenlicht. In diesem Fall ist es für das Beutetier von Vorteil, so hell bzw. weiß wie möglich zu sein, wenn es nicht auffallen will. Auch hier kann es entscheidend sein, nur für ein paar Sekunden nicht bemerkt zu werden.
Das Prinzip der Konterschattierung besteht auch bei unseren Adlerrochen im Ökodisplay Ocean. Wenn Sie sich diese Tiere bei Ihrem nächsten Besuch genau ansehen, erkennen Sie, dass der Körper des Adlerrochens eine schneeweiße Unterseite hat, während die Oberseite dunkelgrau ist.