Mit seinen außergewöhnlichen Pflanzensammlungen gehört Burgers’ Zoo zu den dreißig anerkannten botanischen Gärten in den Niederlanden. Im kommenden Jahr lautet das übergreifende Thema der botanischen Gärten „Grünes Handwerk“. Dabei geht es nicht nur um das Fachwissen von Gärtnern und Landschaftsgärtnern, sondern um den sachkundigen Umgang mit Pflanzen allgemein.
Die Bromeliengewächse (Bromeliaceae) sind eine Pflanzenfamilie mit über dreitausend Arten, die für gewöhnlich im Volksmund alle einfach Bromelien genannt werden. Etwa die Hälfte dieser Pflanzenarten sind Epiphyten: Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen. So ist es möglich, hoch oben und damit näher am Licht zu wachsen. Auch im Ökodisplay Burgers‘ Bush finden Sie verschiedene Bromelien.
Da Epiphyten also häufig erhöht auf Bäumen und anderen Pflanzen wachsen, sind sie mit der Herausforderung konfrontiert, trotzdem Wasser aufzunehmen und zu speichern. Die Bromelien haben eine Lösung dafür gefunden: Durch die Wuchsform der Blätter entsteht eine Art Kelch, in dem sich Regenwasser sammelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass in einigen Urwäldern sage und schreibe 175.000 Bromelien pro Hektar wachsen. Gemeinsam speichern diese Bromelien 50.000 Liter Wasser! Die kleinen Bromelien-Teiche sind Lebensraum für Algen und Moose, aber auch für Insekten und kleine Wirbeltiere. In einer Baumkrone bietet eine solche Umgebung zudem guten Schutz vor etwaigen Raubtieren, die am Boden leben. Es gibt Baumsteigerfrösche, die diese Tatsache dankbar nutzen. Hoch oben im Baum, in den sicheren Bromelien-Teichen, legen sie ihre Eier ab. Von einigen Baumsteigerfröschen ist sogar bekannt, dass das Weibchen nicht alle Eier in einem einzigen Teich ablegt, sondern sie einzeln in verschiedenen Wasserstellen deponiert. Anschließend besucht das Weibchen diese Teiche von Zeit zu Zeit und legt dabei sogenannte Nähreier ab: unbefruchtete Eier, die keinen lebensfähigen Embryo enthalten, sondern nur dazu dienen, die Larven zu ernähren. Bei dieser besonderen Form der elterlichen Pflege sind die Larven ganz von der Mutter abhängig, um ihre Nahrung zu erhalten. Die Kaulquappen wiederum versorgen die Bromelien durch ihre Ausscheidungen mit einer höheren Stickstoffzufuhr.
Die Bromelie ist ein gern gesehener Gast im Wohnzimmer. Gerade in letzter Zeit gibt es immer mehr Formen dieser Luftpflanzen in Glaskugeln, auf Holzstücken oder frei hängend an einer Schnur. Für Menschen ohne grünen Daumen sind sie ideal. Die Bromelie liebt eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie es bei einer Pflanze aus dem tropischen Regenwald zu erwarten ist. Auch jenseits dieser extrem hohen Luftfeuchtigkeit gedeiht eine Bromelie gut, wenn sie gelegentlich mit etwas lauwarmem Wasser besprüht wird – am besten mit kalkfreiem Wasser aus der Regentonne. Sie müssen das Wasser in die trichterförmige Öffnung inmitten der Blätter sprühen oder vorsichtig gießen, sodass ein kleiner Teich entsteht. Mit ein wenig Liebe und feuchter Luft holen Sie sich auf diese Weise ein schönes Stück Regenwald ins Haus!
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