In dieser Reihe stellen wir Ihnen Tiere vor, die in freier Wildbahn in Belize vorkommen. Dort, in jenem kleinen Land in Zentralamerika, unterhält der Koninklijke Burgers’ Zoo ein 235 km2 großes Naturschutzreservat. Es ist eine Besonderheit, dass alleine in diesem Reservat fünf verschieden Arten von Katzenartigen vorkommen! Heute möchten wir etwas über die vier Arten der „Kleinen Katzenartigen“ erzählen!
Leichtgewichtiger Baumkletterer: Langschwanzkatze
Die wunderschön gefleckte Langschwanzkatze (Margay) verfügt mit ihrem geringen Gewicht, das dem einer durchschnittlichen Hauskatze entspricht, über einen leichten und geschmeidigen Körperbau. Als ausgesprochener Regenwaldbewohner verbringt sie die meiste Zeit in den Baumkronen. Sie kann ihre Hinterpfoten nach außen drehen und daher gut mit dem Kopf voran einen Baumstamm herunterklettern. Diese besondere Anpassung beobachten wir auch beim Binturong (Marderbär), mit dem die Langschwanzkatze jedoch nicht verwandt ist! Die Fortpflanzung der Langschwanzkatzen ist - für Katzen - extrem langsam, da sie nur alle zwei Jahre ein Junges zur Welt bringen. Diese Art kommt immer nur in niedrigen Populationsdichten vor, weshalb die Langschwanzkatze als bedrohte Tierart eingestuft wird.
Gefährlich schön: Ozelot
Der Ozelots ähnelt zwar dem Margay in Bezug auf das Fellmuster stark, ist aber mit ca. zehn Kilogramm viel schwerer und auch größer. Ozelots jagen hauptsächlich am Boden und das oft nachts. Ihre Beute besteht überwiegend aus Nagetieren, die bis zu einem Kilogramm wiegen können. Sie finden jedoch auch Gürteltiere und Faultiere lecker. Auch im Wasser sind sie ihrem Element und jagen dort nach Fischen und Fröschen. Ihr außergewöhnlich schönes Fell brachte den Ozelot in den sechziger und siebziger Jahren in große Gefahr. Pro Jahr wurden damals ca. 200.000 Tiere wegen ihres Pelzes abgeschossen!
Geheimnisvoller Rattenjäger: Jaguarundi
Jaguarundis haben ein dunkelgraues oder rotbraunes Fell und einen lang gestreckten Körper mit relativ kurzen Pfoten. Sie ähneln mit ihren Bewegungen eher einer Zibetkatze oder einem Marder als einer Katze. Jaguarundis leben sowohl im Regenwald als auch in offeneren Gebieten, die mit Sträuchern durchsetzt sind. Es ist noch immer besonders wenig bekannt über die Lebensweise und das Verhalten dieser Tierart. Aber es scheint, dass Jaguarundis in der Natur als Einzelgänger leben und tagsüber am Boden nach Beutetieren suchen. In Belize wurden 46 Kotproben dieser Tiere analysiert. Diese belegten, dass vorwiegend Ratten und Mäuse auf ihrem Speiseplan stehen.
Van Kanada bis Patagonien: Puma
Der Puma ist mit 50-70 kg durchaus ein Schwergewicht. Diese Katzenartigen verfügen über ein enormes Verbreitungsgebiet in Nord- und Südamerika. Biologen behaupten, dass der Puma für sein Überleben in kälteren Regionen seines Verbreitungsgebiets eine ansehnliche Population an Beutetieren in der Größenordnung von Rehen oder Hirschen benötigt. In den Tropen reichen ihnen jedoch kleinere Beutetieren, die sie hauptsächlich in der Dämmerung jagen. Vor allem in Gebieten, wo auch der Jaguar (die fünfte Art der Katzenartigen in Belize) vorkommt, begnügen sie sich mit kleineren Beutetieren. Vermutlich ist das eine erfolgreiche Strategie um der stärkeren Konkurrenz aus dem Wege zu gehen.